Metaller in Salzgitter wollen die Schutzrechte erhalten
Salzgitter. Außer Sicherheit und guten Perspektiven in der digitalen Arbeitswelt, eine neue Arbeitsmarktpolitik, kein Abbau von Schutzrechten sind sichere Renten und eine Wende in der Steuerpolitik die wesentlichen Forderungen der Beschäftigten an die Politik. Zu diesem Ergebnis kommt die bislang größte Beschäftigtenbefragung Deutschlands.
Mehr als 680.000 Beschäftigte aus rund 7.000 Betrieben haben sich bundesweit an der Befragung der IG Metall „Politik für alle – sicher, gerecht und selbstbestimmt“ beteiligt. Im Bereich der IG Metall Salzgitter-Peine haben ca. 8.000 Beschäftigte aus 27 Betrieben ihr Votum abgegeben. „Diese hohe Beteiligung zeigt: Die Beschäftigten wollen mit ihren Wünschen, Sorgen und Forderungen gehört werden. Wer im September gewählt werden will, kommt an den Ergebnissen unserer Befragung nicht vorbei“, erklärte Wolfgang Räschke, der 1. Bevollmächtigte der IG Metall Salzgitter-Peine.
Über 95 Prozent der Befragten in Peine und Salzgitter finden es wichtig, den Weg in die Industrie 4.0 mitzugestalten und sie verlangen, dass es sicher und gerecht zugehen muss auf dem Weg in die Arbeitsgesellschaft von morgen. Die Umbrüche in dürften nicht zum Abbau von Schutzrechten missbraucht werden. Räschke: „Über 96 Prozent der Befragten wollen auch in Zukunft ein Arbeitszeitgesetz. Dazu gehört auch das Recht auf Abschalten durch gesetzlich vorgeschriebene Ruhezeiten.“
Doch je schwächer die Position der Beschäftigten auf dem Arbeitsmarkt ist, umso größer sind die Sorgen um den Arbeitsplatz. Auch daher fordern 90 Prozent der Befragten die Abschaffung sachgrundloser Befristung, von Minijobs und prekärer Soloselbstständigkeit. „Nur wer keine Angst um die Zukunft haben muss, kann gut und kreativ arbeiten“, sagte Räschke.
Kritisch zu bewerten ist auch die aktuelle Verteilungsgerechtigkeit. Von daher fordern 82 Prozent der Befragten in Salzgitter und Peine eine Wende in der Steuerpolitik. Bei dem Erhalt des Sozialstaats sind die Ergebnisse hier in der Region noch klarer. 89 Prozent fordern ein höheres Rentenniveau selbst bei steigenden Beiträgen und rund 95 Prozent fordern, es müsse Schluss sein damit, dass die Arbeitnehmer höhere Beiträge zur Krankenversicherung zahlen als die Arbeitgeber.