Mobilitätsmuseum in Salzgitter-Salder: Dialog geht in die zweite Runde

Mobilitätsmuseum in Salzgitter-Salder: Dialog geht in die zweite Runde

Die Stadt Salzgitter setzt ihren „Dialog“ mit der Bevölkerung Salders über ein mögliches Mobilitätsmuseum in dem Stadtteil fort. Die Bürgerinformation beginnt am morgigen Montag um 19 Uhr in der Gaststätte Galahof.

Mitglieder der Bürgerinitiative proSal informierten sich im Sommer bei einem Besuch im Alstom-Museum.

Zum zweiten Mal machen sich Kämmerer Ekkehard Grunwald und Baudezernent Michael Tacke zusammen mit Kultur-Fachdienstleiter Jörg Leuchner und Pressesprecher Norbert Uhde morgen auf den Weg nach Salder. Diesmal ist auch Bernd Waldmann als Leiter der Stadtplanung mit dabei.

Sie alle wollen einen „1. Entwurf der Konzeption für das Mobilitätsmuseum sowie eine Bewertung seiner möglichen Standorte“ vorstellen, wie es in der Ankündigung aus dem Rathaus heißt. Eine weitere Bürgerinformation ist im November zum Verkehrsentwicklungsplan vorgesehen.

Bei der ersten Zusammenkunft im Juli hatten die Vertreter der Verwaltung in dem voll besetzten Saal viele Fragen der Bürger offen gelassen. Bei der Initiative proSal herrscht allerdings Skepsis, dass das am Montag anders sein dürfte. „Ich erwarte, dass uns dort vor allem ein Grundstück schmackhaft gemacht werden soll“, meint Sprecher Klaus Kreisel. Er rechnet nicht mit einem schlüssigen Gesamtkonzept und hat weiterhin die Sorge, dass das hoch verschuldete Salzgitter in dem Ortsteil etwas anpackt, „was nicht mehr zu stoppen ist und am Ende der Bürger bezahlen muss“.
Wie berichtet, will die Stadt in Salder ein Museum für Industrie, Technik, Arbeit und Mobilität (MITAM) ansiedeln, dessen Bau zu 95 Prozent aus Stiftungs- und Drittmitteln finanziert werden soll. Den Grundstock der Ausstellung sollen die Exponate aus dem Alstom-Firmenmuseum bilden. Knapp vier Millionen Euro sind für die Anlage veranschlagt.

„Die Summe reicht hinten und vorne nicht“, glaubt Kreisel. Die Bürgerinitiative hat selber recherchiert, besuchte das Museum der Eisenbahnfreunde in Braunschweig, war bei Alstom in der Ausstellung und der Geschäftsführung. „Die wollen gar nicht alle Fahrzeuge hergeben“, will Kreisel erfahren haben. Die Stadt sei in der Diskussion an vielen Punkten „weit von der Wahrheit entfernt“. Ein Großteil der  alten Bahnen sei auch nicht mehr per Kran transportfähig, sondern nur noch auf Schienen.

Die Mitglieder wollen die Stadt morgen nach den Unstimmigkeiten fragen und auch eigene Vorschläge einbringen, wie ein Mobilitätsmuseum Sinn machen könnte für Salzgitter. Kreisel: „Wir wollen die Idee nicht verteufeln, raten aber zu einer Zusammenarbeit mit Braunschweig.“

Durch die Gleisverbindung nach Watenstedt gebe es vielfältige Möglichkeiten. Wenn die Menschen später mit den Museumsbahnen auch fahren könnten, so Kreisel, „hätten wir hier in der Region wirklich ein Alleinstellungsmerkmal“.