Nahverkehr in Salzgitter: Die Bahn könnte bald wieder durchs Warnetal rollen
Herrscht bald wieder Betrieb auf der Warnetalbahn zwischen Salzgitter-Bad und Börßum? Die neue Landesregierung will noch dieses Jahr prüfen, welche stillgelegten Strecken in Niedersachsen für den Öffentlichen Nahverkehr reaktiviert werden können.
Der Zweckverband Braun-schweig gab bekannt, dass die Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen zunächst eine Vorauswahl von Strecken vornimmt. Außer den Verbindungen Wittingen-Celle, Wittingen-Rühen, Schöppenstedt-Schöningen und Braunschweig-Wendeburg/Harvesse steht auch die Warnetalbahn auf der Vorschlagsliste des Verbandes. Nun geht es um Verkehrspotential, die Haltestellen abseits von Siedlungsschwerpunkten und die Anbindung an den Busverkehr. Bei den Favoriten wird dann deren Nutzwert ermittelt und eine Nutzen-Kosten-Analyse erstellt. Nach Klärung der Finanzierung und Gesamtbewertung will das Land über die Reaktivierung entscheiden.
Eisenbahnfachmann Hans-Jochen Hoth aus Salzgitter-Bad, der jahrelang im Vorstand der Dampflokgemeinschaft in Klein Mahner tätig war, würde eine Reaktivierung der Warnetalbahn für den Nahverkehr begrüßen. „Vor und am Bahnhof Börßum besteht ein hoher Investitionsstau, weil das Schienenmaterial den Ansprüchen nicht mehr genügt und Weichen fehlen.“ Über ein elektronisches Stellwerk ließe sich die Anlage später von Hannover aus steuern.
Ein Pluspunkt für die Warnetalbahn dürfte der regionale Tourismus sein. Der Bahnhof Werlaburgdorf für den Besuch der „Werla“ und die Strecke über Wolfenbüttel bis nach Schöningen müssten laut Hoth ausgebaut werden, damit Besucher in das neue Paläon fahren können. „Die angedachte Eisenbahnverbindung zwischen Schöppenstedt und Schöningen wird allein nicht reichen“.
Gemeinden und Verbände haben nun viel zu tun, um ihre Streckenwünsche zu würdigen. Ein Lenkungskreis will mit der Vorauswahl schon bis Ende September 2013 durch sein.