Neues von der Hundewiese am Salzgittersee
SZ-Lebenstedt. Die Hundehalter in Salzgitter dürften diese Nachricht gerne lesen. Die Stadt und der Städtische Regiebetrieb wollen das Auslaufgelände am See besser nutzbar machen. Sie kommen damit dem Wunsch einiger Hundebesitzer nach, die den Zustand des Platzes kritisieren und für einen Umbau sogar Förderer gefunden haben.
Die umzäunte Hundewiese am See gilt als gutes Angebot, um die Vierbeiner frei laufen zu lassen, doch ließe sich auf dem leicht abschüssigen, knapp 5.000 Quadratmeter großen Platz manches verbessern. Der Zaun ist löchrig, das Tor befindet sich an der falschen Stelle, in der Senke sammelt sich das Wasser – und es fehlt ein Unterstand für die Halter.
Um die Stadt finanziell nicht zu belasten, sind die Tierfreunde selber tätig geworden, allen voran der Salzgitteraner Günther Wingerning, der sich mit Erfolg auf Sponsorensuche für die Hundewiese machte. So ist der Norddeutsche Landschaftsbau bereit, Erdarbeiten zu leisten, die sich in einem hohen vierstelligen Bereich bewegen. Geschäftsführer Dirk Heselschwert will auf eigene Kosten die Wiese begradigen, einen 26 Meter langen Fußweg bauen und eine Sitzecke anlegen. „So eine Hundewiese ist eine astreine Sache, ein Traum für jedes Tier“, sagt der Unternehmer, der früher selber einen Rottweiler hatte und die Lage vieler Hundebesitzer kennt. Er habe schon mehrfach dem Tierschutzverein geholfen.
Auch Christian Striese aus Thiede will mit seiner Holzbaufirma helfen, den Platz schöner zu machen und die Hölzer für den Unterstand unentgeltlich abbinden. Er lobt den Einsatz der Hundehalter, die selbst aktiv geworden seien und sich für die Stadt einbringen.
Bei der Hundewiese am Salzgittersee tut sich etwas, doch langsamer als von manchen Haltern erhofft. Im Rathaus ist die Freude groß über die private Intiative. „Wir sind uns eigentlich alle einig“, sagt Stadtbaurat Michael Tacke. Bauherr könne aber nur der Städtische Regiebetrieb (SRB) als Eigentümer sein. Wann die Maßnahmen umgesetzt werden, um das Gelände zu verbessern, steht noch nicht fest.
Wer das knapp 5.000 Quadratmeter große Gelände am Salzgittersee fast täglich nutzt, der kennt die Schwachpunkte. „Wichtig ist, dass die Unebenheiten wegkommen, da können sich die Tiere schnell verletzen“, sagt Vera Schröder, die froh ist, dass „wir einen Platz haben, auf dem die Hunde frei laufen können“. Sie kommt oft zur Wiese und kennt den Ärger, wenn es regnet oder mal richtig heiß ist. „Dann wäre ein Unterstand schön.“
Ein Schattenspender und eine Drainage stehen auch bei Jutta Bauer auf der Wunschliste, wenn das Gelände überarbeitet wird. Sie ist jeden Nachmittag „bei Wind und Wetter“ auf dem Platz. „Wir stehen hier oft knöcheltief im Schlamm“, berichtet sie von ihren Besuchen. „Aber auch im Hochsommer kann es hier furchtbar sein. Entweder klatschnass oder Sonnensteich, das können wir uns aussuchen.“ Auch die Löcher im Zaun gehen ihr auf die Nerven, weil die Hunde durchschlüpfen und auf Hasenjagd gehen.
Eine Sandecke würde Angela Peyer gut gefallen, in der die Hunde buddeln können. „Das machen sie gerne, am See dürfen sie es ja nicht.“ Und dornenfreie Pflanzen wären schön. Manchmal will ihr Hund gar nicht auf den Platz, wenn es zu matschig ist. „Sie ist aber auch eine kleine Prinzessin.“ Mehr Natur wünscht sich Dieter Löffler, der je nach Schicht auch fünf- bis sechsmal pro Woche einen Ausflug zur Hundewiese macht. Dort darf es nicht nur grün und grau sein, „mir würde auch was Buntes gefallen“. Mehr Blumen auf dem Gelände könnten auch den Bienen helfen.
Das Bauamt und der SRB als Eigentümer wollen die Vorschläge aufnehmen. Bisher wurde festgelegt, dass der SRB ein zweites Eingangstor in den vorhandenen Zaun einbauen lässt, sowie eine „gespendete Pergola inklusive Überdachung mit eigenem Personal aufbauen soll“, heißt es aus dem Rathaus auf hallo-Anfrage.
Vom vorhandenen Fußweg aus soll ein Zugang zum neuen Eingangstor gebaut werden, allderings ist dabei die Steigung in der Böschung zu beachten. Diese Baumaßnahme soll laut Stadtverwaltung der Norddeutsche Landschaftsbau kostenfrei übernehmen. „Ich finde das Projekt toll, den Tieren wird geholfen“, erklärt Geschäftsführer Dirk Heselschwert, warum er sich mit seinem Betrieb so einbringen will. Allerdings darf die Stadt die Arbeitsleistungen der Firma nur annehmen, wenn der Rat der Spende auch zustimmt. Stadtbaurat Michael Tacke hat dahingehend keine Zweifel, dennoch muss er den Beschlussvorschlag vorbereiten und den Politikern vorlegen.
„Das ist eine Formalie“, sagt Christian Striese, Unternehmer und Ratsherr. Er unterstützt die Halter ebenfalls, seine Firma bereitet die Hölzer für den geplanten Unterstand vor. Einen Termin, wann sich die Hundehalter vor Regen und Sonne schützen können, gibt es noch nicht. „Für den Einbau des zweiten Eingangstores muss noch eine Firma beauftragt werden“, teilt die Stadtverwaltung mit. Die Ausführung könne – bei der derzeitigen Auftragslage der Firmen – noch einige Zeit dauern.