Pflücken, pressen und verkaufen in Salzgitter
Nach dem Apfelpflücken: Die Schüler der Klasse BER 18 der LES mit den beiden Studienrätinnen Daniela Schmidt und Annett Burghardt auf der NABU-Streuobstwiese. Foto: ard

Pflücken, pressen und verkaufen in Salzgitter

SZ-Lebenstedt. Vom Baum in die Flasche: Im Rahmen des Wirtschafts-Live-Projekts durften Jugendliche aus der Ludwig Erhard Schule (LES) Wirtschaftsprozesse erleben und verstehen lernen. Gemeinsam pressten sie aus 2.229 Kilogramm Äpfeln aus regionalem Anbau insgesamt 1.393 Liter puren Direktsaft.

Dass Apfelsaft auch ohne Zusatzstoffe gut schmeckt, durften jetzt die Schüler der Klasse BER 18 erfahren und ihr eigenes Getränk produzieren. Zum zweiten Mal wurde das Apfelsaftprojekt von der Berufsfachschule mit dem Schwerpunkt Einzelhandel realisiert.
Der Startschuss der Produktion fiel mit dem Sammeln der Äpfel. Gemeinsam legten die Schüler einen großen Ehrgeiz an den Tag und pflückten im Landkreis Wolfenbüttel, in Salzgitter sowie beim NABU auf der Streuobstwiese mehrere Bäume leer. „Es ist ganz wichtig, dass die Schüler Kontakt zur Natur haben. Das sind unmittelbare Erlebnisse und Erfahrungen, die sie sonst nie hatten“, betont Studienrätin Annett Burghardt.
Nach dem Pflücken brachten sie das Obst zur Mosterei in Sottmar, wo es mit Hilfe der Jugendlichen gewaschen, zerkleinert und gepresst wurde. Um den Saft auch haltbar zu machen, wurde er auf 80 Grad erhitzt und zum Abkühlen in die Flaschen abgefüllt.
Doch nicht nur die Herstellung des Getränks lag in den Händen der Schüler, sondern auch der gesamte Wirtschaftsprozess. Dazu gehöre die komplette Handelskalkulation, der Entwurf der Etiketten bis zum Verkauf des Produkts. Während des Projekts lernten die Schüler auch die gegenseitige Unterstützung zu schätzen.
„Wir kennen uns erst seit drei Wochen und verstehen uns durch die enge Zusammenarbeit schon sehr gut“, sagte Sabrina Hirsch (16). Derselben Meinung ist auch Klassenkamerad Dogan Gülsahin: „Es bereitet uns sehr viel Spaß und hat unsere Klassengemeinschaft gestärkt. Alleine bekommt man das nicht hin.“
Anfang Dezember soll der Saft in der Schule und auf Wochenmärkten von den Schülern direkt vermarktet werden. Was am Ende als Gewinn übrig bleibt, soll an ein soziales Projekt im Ort gespendet werden, welches die Jugendlichen selbst aussuchen dürfen. „Wir hoffen, dass keine Flasche übrig bleibt“, so Studienrätin Daniela Schmidt.