Ratenzahlung statt Soforthilfe für das neue Klubheim des MTV Salzgitter
Der MTV Salzgitter möchte den Wiederaufbau des Ende 2011 abgebrannten Vereinsheimes an der Jahnstraße in Salzgitter-Bad möglichst noch in diesem Jahr verwirklichen. Das erklärte die Vorsitzende Anja Wolfgram-Funke in der Jahresversammlung. Verwirklichen könne der Verein das Projekt aber nur, wenn die Finanzierung der gut eine Million teuren Baukosten gesichert sei.
Mit der Versicherungssumme von 712.000 Euro und dem Zuschuss des Landessportbundes über 100.000 Euro bleibt eine Deckungslücke von etwa 200.000 Euro. Wie diese aufgefangen wird, ist ein Streitpunkt zwischen den Ratsfraktionen. Vertreter der Parteien nahmen in ihren Grußworten dazu Stellung. Ulrich Leidecker (SPD-Fraktionsvorsitzender) Marcel Bürger (Grüne) stellten sich hinter den Ratsbeschluss, den Sportförder-Etat der Sport- und Freizeit Salzgitter GmbH (SfS) zu erhöhen, um daraus das MTV-Sportheim vier Jahre lang mit je 45.000 Euro zu unterstützen. Der SfS-Aufsichtsrat wird diese Ratenzahlung in seiner Sitzung am 19. Mai wohl so beschließen.
Auch Hermann Fleischer (Linke) will der Variante zustimmen, nachdem sein Vorschlag, einen Zuschuss über höhere Spielhallen-Steuern zu finanzieren, nicht angenommen worden war. Petra Siems (CDU) bedauerte es, dass die Ratsmehrheit den Vorschlag des Oberbürgermeister Frank Klingebiel abgelehnt habe, dem MTV eine einmalige Soforthilfe von 127.000 Euro zur Planungssicherheit zu gewähren.
Der Vorsitzende des Kreissportbundes, Clemens Löcke, hätte sich auch die Zusammenarbeit mit einem anderen Vereins als Lösungshilfe vorstellen können, akzeptiert aber den Wunsch der Mitglieder, das Vereinsheim wieder aufzubauen. Vorsitzende Anja Wolfgram-Funke erläuterte anhand der Baupläne, dass der MTV mit dem Vereinsheim die Zukunft des 150 Jahre alten Vereins gestalten werde. So sollen die zwei Trainingsräume dazu dienen, die Arbeit im Bereich Senioren- und Behindertensport zu verstärken. Sogar an Aktivitäten mit an Demenz erkrankten Menschen sei gedacht und eine Zusammenarbeit mit dem Reha- und Gesundheitssportverein in Planung.
Die Vorsitzende betonte, dass der MTV unverschuldet in Not geraten sei. Zwar hätten alle Vereine einen Anspruch auf Unterstützung durch die Stadt, doch sei die Situation des MTV anders. „Bei uns geht es nicht um den Bau eines Kunstrasenplatzes“, machte Wolfgram-Funke klar, dass es um die Arbeitsgrundlage des Traditionsklubs gehe. Anderen Vereinen sei in der Vergangenheit auch massiv unter die Arme gegriffen worden.
Zum Schluss wies sie auf die hohe Eigenleistung durch die Mitglieder hin, die mit 2000 Stunden eingeplant ist. Der Verein hofft darüber hinaus auf Geld aus dem Konrad-Fonds.