SALCOS: Wirtschaftsminister zu Gast bei der Salzgitter AG
SZ-Watenstedt. Die Salzgitter AG macht weiter Werbung für ihr SALCOS-Projekt, mit dem sie eines Tages fast CO2-frei Stahl produzieren will. Sie hat das Konzept dem CDU-Landesvorsitzenden und Niedersächsischen Wirtschaftsminister Bernd Althusmann vorgestellt, der auf seiner Sommertour auch einen 90-minütigen Abstecher in dem Werk machte.
Im Besucherzentrum stellte Prof. Dr. Heinz Jörg Fuhrrmann, Vorstandssprecher der Salzgitter AG, dem Gast die Idee vor, wie sich mit Hilfe von Wasserstoffeinsatz langfristig bei der Stahlerzeugung zirka 95 Prozent der Kohlenstoffbelastung sparen ließe – das Salzgitter Low CO2 Steelmaking (SALCOS). Um aber soweit zu kommen, sind politische Unterstützung und öffentliche Finanzhilfen nötig.
Das weiß auch Dr. Bernd Althusmann, der die Bedeutung Salzgitters als wichtigen Standort für Niedersachsen betonte. Als „Vorzeigeprojekt vor dem Hintergrund der Debatten um den Klimaschutz“ bezeichnet der Minister für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Digitalisierung die Anstrenungen bei der Salzgitter AG zur CO2-Vermeidung. „Das ist vorbildlich“, lobte der stellvertretende Ministerpräsident. Das Bundesland werde auch in den nächsten Jahrzehnten ein wichtiger Stahlstandort bleiben, „wenn uns jetzt der Strukturwandel gelingt“. Diese Investitionen könne aber ein Unternehmen alleine nicht stemmen, deshalb setzen der Konzern und das Land auf Hilfe des Bundes und der Europäischen Union. Dr. Bernd Althusmann: „Es ist erkennbar: Mit kaum einem anderen Projekt können wir soviel CO2 vermeiden.“ Die Themen Energiewende und Industriewandel greifen bei der Salzgitter AG ineinander.
Gastgeber Prof. Dr. Heinz Jörg Fuhrmann hatte zuvor die „realistische und herausfordernde Perpektive“ für die Stahlindustrie hervorgehoben, um das Werk in Salzgitter mit einer neuen Technologie in die Zukunft zu führen. Bei aller Zuversicht verwies der Vorstandsvorsitzende auf das „schwierige wirtschaftliche Umfeld“, das nicht nur wegen der allgemeinen konjunkturellen Situation herrsche, sondern auch wegen des Importdrucks im Stahlmarkt der Europäischen Union. Seine Botschaft: „Wir brauchen dringend Untersützung aus der Politik.“