Salzgitter AG: "Spürbar besser beschäftigt"
Die Salzgitter AG bleibt auch auf der Erfolgsspur ihrer Linie treu: Nicht versprechen, was nicht ganz bestimmt zu halten ist. Mit dieser Devise haben Vorstandsvorsitzender Heinz Jörg Fuhrmann und Finanzvorstand Burkhard Becker am Freitag den Geschäftsbericht vorgestellt und nach vorne geblickt. Die wichtigsten Aussagen: Der Umsatz bleibt auch 2012 stabil und das Ergebnis positiv.Mit guten Ergebnissen im Rücken lässt es sich auch locker plaudern. Im „Hotel am See“ stellten Fuhrmann und Becker der Presse die wichtigsten Kennzahlen und Entwicklungen vor. Die beiden Vorstandsmitglieder sind zufrieden, in einem wirtschaftlich und politischen unruhigen Umfeld ein solides Ergebnis erzielt zu haben.
Die erfreulichen Zahlen hatte der Konzern schon Anfang März veröffentlicht (Salzgitter-Woche berichtete). Der Umsatz stieg um um fast 20 Prozent auf 9,8 Milliarden Euro. Unter dem Strich steht ein Vorsteuergewinn von 202 Millionen Euro, dank eines Steuereffektes wächst das Plus am Ende sogar auf 232 Millionen.
Fuhrmann machte dies vor allem auf günstige Rahmenbedingungen für Walzstahl und Röhrenprodukte fest. Der Konzern sei bilanziell und finanziell gut aufgestellt. Allerdings hielt er sich angesichts der Schuldenkrise mit weitreichenden Prognosen zurück. Er nannte es „aus heutiger Sicht herausfordernd“, das Resultat von 2011 wieder zu erreichen.
Die wichtigsten Punkte aus der Konferenz:
Als „sehr gut“ bezeichnet die Konzernspitze die Auslastung in Salzgitter. Das Flachstahlwerk mit seinen 4.700 Mitarbeitern in Salzgitter fährt auf 100 Prozent. Veränderungen sind nicht zu erwarten.
Obwohl 2011 ein gutes Jahr war, hatte der Konzern mit schwankender Auftragslage zu kämpfen. Diese hat 2012 angezogen. Fuhrmann: „Wir sind spürbar besser beschäftigt.“
Das zwei Milliarden schwere Investitionsprogramm ist abgeschlossen. Gut die Hälfte floss in die Erhaltung, der Rest in die innovativen Bereiche wie Erweiterung und Rationalisierung. Das soll sich bezahlt machen.
Wachstum wird angestrebt, aber nicht um jeden Preis. Fuhrmann würde den Umsatz gerne deutlich höher schrauben, das wäre aber möglicherweise nur mit Zukäufen möglich. Wichtigstes Ziel bleibt ein gutes Ergebnis.
Fuhrmann verneinte die Frage nach Einmischung der Politik. Auch wenn das Land Hauptaktionär ist, habe es seitens einer Regierung bisher keinerlei Versuche gegeben, Einfluss zu nehmen. Bei den Investitionen und Standortentscheidungen gelte rein die „unternehmerische Ratio“, so der Konzernchef. Das könne er sagen, „ohne rot zu werden“. rwe