Salzgitter-Bad: Sparkasse Goslar/Harz legt sich dickeres Polster zu
Der Vorstand der jungen Sparkasse Goslar/Harz hat Grund zur Freude. Hermann Mehrens und Dirk Peter Vorderstemann können für 2011 den besten Geschäftsbericht in der zehnjährigen Geschichte vorlegen. Bei einer Bilanzsumme von 1,43 Milliarden Euro bleibt unterm Strich ein Betriebsergebnis von 14,6 Millionen Euro – 1, 2 Millionen mehr als 2010. Ohne Einbruch dürfte 2012 ein ähnlich gutes Resultat folgen. Der Umsatz leicht rückläufig, aber das Ergebnis verbessert. Die nach eigenen Worten „hervorragenden“ Zahlen der Sparkasse sind auch ein gutes Zeichen für Salzgitter. Zwar firmiert das Geldinstitut seit der Fusion 2002 unter dem Namen Goslar/Harz, aber nach Vorstandsangaben tätigt sie gut 38 Prozent ihrer Geschäfte im Süden der Stadt.
Insgesamt meldet das Institut einen Rekord. Nach Steuern bleiben 11,7 Millionen Euro (2010: 8,6 Mio.) bei der Bank, die damit laut Mehrens im Landesvergleich „im Mittelfeld“ liegt. Was noch wichtiger ist: Die Sparkasse musste keine Wertberichtigungen vornehmen, konnte ihr Eigenkapitalpolster auf insgesamt 112 Millionen Euro aufstocken und erfülle schon heute die Anforderungen nach Basel III. Um eine Kreditklemme müsse sich niemand Sorgen machen, so Vorderstemann.
Was den Vorstand besonders freut, ist der Zuspruch aus dem Mittelstand. „Wir konnten die Zusammenarbeit intensivieren“, sagt Mehrens. Von den 1,02 Milliarden Euro an Krediten entfallen 540 Millionen auf Unternehmen und Selbstständige. Gut 400 Millionen Euro stecken vorwiegend in privaten Immobiliendarlehen, etwa 80 Millionen Euro haben sich Kommunen geliehen.
Viele Firmen investierten mit Blick auf die gute Konjunktur und wählten die Sparkasse als Partner, so Mehrens. Die „Präsenz vor Ort, kurze Wege und schnelle Entscheidungen“ nennt er als Pluspunkte. 2011 wurden 16 Existenzgründer gefördert und so 43 Arbeitsplätze geschaffen. Mehrens lobt den gemeinsamen Beteiligungsfonds mit der Braunschweiger Landessparkasse und der Wirtschaftsförderung Salzgitter.
Bei den Einlagen, die um 18 Millionen auf 1,077 Milliarden Euro stiegen, gehen viele Kunden auf Nummer sicher. Sie scheuen weitgehend das Risiko und wollen flexibel bleiben. Mehr als 620 Millionen Euro stecken daher allein im Tagesgeld oder liegen auf dem Sparbuch.
Die Sparkasse, die insgesamt 65.000 Kunden zählt und drei große Filialen im Süden Salzgitters unterhält, hat die Zahl der Mitarbeiter weiter reduziert um 33 auf 436 (verteilt auf 310 Stellen). Vor vier Jahren waren es sogar noch 519 Angestellte. Der Abbau sei „ohne Kündigung“ erfolgt, versichert Mehrens. Die Betroffenen seien andernorts untergekommen. Er kündigt an, die Auszubildenden aus dem Abschlussjahrgang 2013 komplett zu übernehmen. Alle hätten Spitzennoten. Über Nachwuchssorgen kann sich der Vorstand jedenfalls nicht beklagen. rwe