Salzgitter: BBS Fredenberg sind „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“
Die Berufsbildneden Schulen Fredenberg dürfen sich über eine neue Auszeichnung freuen. Seit Mittwoch tragen sie den Titel „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“, um den sich die Schüler selber beworben hatten. Der schulfachliche Dezernet Volker Barckmann überreichte im Auftrag des Landes das neue Aushängeschild an Schülersprecher Tim Höwing.
Dieser sagte in der Feierstunde zuvor in deutlichen Worten worum es den Schülern geht, von denen mehr als 70 Prozent die Grundsätze für einen respektvollen Umgang unterzeichnet haben. Die Schülervertretung habe sich intensiv mit dem Wort Respekt auseinander gesetzt. Akzeptanz und Toleranz sind wichtig.
Höwing forderte dazu auf, Flüchtlinge nicht als Belastung zu sehen. Die Gesellschaft sollte sich zu öffnen, auf die Menschen zugehen und ihnen zuhören statt sie abzustempeln. Deutschland sei reich genug, um noch mehr Menschen aufzunehmen.
Barckmann freute sich über die bewegenden und großen Worte. Die BBS seien die 199. Schule in Niedersachsen mit der internationalen Auszeichnung, die seit 1995 vergeben wird. „Wir sind alle gleich und doch alle verschieden“ ist dabei der Grundsatz. Ziel sei es, schon die Hänseleien im Kleinen zu unterbinden, damit es im Großen nicht zu Verfolgung und Vernichtung kommt, so Barckmann. „Der Weg kann manchmal kurz sein.“
Die Schüler hätten nicht nur eine Unterschrift geleistet, sonsich verpflichtet, öffentlich für Respekt einzutreten, nicht wegzusehen und einzuschreiten. „Es gehört Courage und Mut dazu, sich Gefahren entgegen zu stellen“, sagt Barckmann.
Die BBS-Schüler sind zudem aufgefordert, sich mindestens einmal im Jahr in einem Projekt dem Thema zu widmen. Um dabei die Kontinuität zu wahren, gibt es einen Paten. Das ist Salzgitters zweiter Bürgermeister Marcel Bürger, der während seiner Ausbildung zum Erzieher vier Jahre die BBS besucht hatte. „Diese Schule hat mich geprägt.“ Er lobte die Schülervertreter dafür, die Verhaltensgrundsätze formuliert zu haben und freute sich über die hohe Zustimmung unter den Jugendlichen. Ihm gefiel auch das viefältige Festprogramm der Schule mit Workshops und Foren. Die BBS erinnerten unter dem Motto „Wir sind ausgezeichnet“ auch an die anderen Ehrungen, etwa als EXPO-Schule, als Innovations- und Zukunftszentrum oder als erste Schule mit dem Respekt-Schild. „Viele sind diesem guten Beispiel gefolgt“, sagte Bürger.
Wie wichtig ein Klima des gegenseitigen Respektes an den BBS ist, machte Schulleiter Reinhard Bähre deutlich. Mit Schülern aus 36 Nationen „sind wir ein Ort, an dem sich fast die ganze Welt begegnet.“ Jeder sei willkommen. „Qualifizieren und Integrieren“ lautet das Prinzip. Um diesen Geist auch nachfolgenden Generationen weiterzugeben, habe sich die Schule beworben. Dabei handele es sich aber nicht um einen Titel oder ein Zertifikat. „Das ist in erster Linie eine Haltung“ und „gelebte Praxis“, so Bähre. Die BBS setzten damit ein Zeichen nach außen und nach innen. Untrennbar verbunden damit sei „der Auftrag an uns selbst, diesem Zeichen auch in Zukunft im täglichen Schulleben gerecht zu werden und Verantwortung zu übernehmen“.