Salzgitter beteiligt sich an Plakataktion zum Tag gegen Gewalt
Salzgitter. Sie fallen erst beim zweiten Blick ins Auge, doch die Plakate haben es in sich: Zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen und Kindern hat die Stadt die Litfass-Sälen bekleben lassen und will so die Menschen auf ein gesellschaftliches Problem aufmerksam machen.
Von zirka 1000 Vergewaltigungen in Deutschland werden nur etwa 100 angezeigt. In etwa neun Fällen kommt es zu einer Verurteilung, so der Bundesverband Frauenberatungsstellen und Frauennotrufe im Jahr 2014. Ungefähr jede vierte Frau in der Bundesrepublik ist im Laufe ihres Lebens von Partnerschaftlicher Gewalt betroffen. Die Anzeigen- und Verurteilungsrate ist ähnlich niedrig.
Die Erkenntnis von 2014 war, dass in Deutschland ein erhebliches Informationsdefizit über das Hilfssystem besteht und folglich der Zugang zu den Beratungs- und Hilfestellen schwierig ist.
Die Plakatkampagne zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen vom Frauenhaus Salzgitter in Kooperation mit der Gleichstellungsbeauftragten der Stadt, Simone Semmler, will deshalb gezielt dieses Informationsdefizit verringern und das außerordentlich gute Hilfenetzwerk in Salzgitter zugänglicher machen.
Deshalb zeigt das diesjährige Plakat zum einen das beeindruckende Kunstwerk einer ehemaligen Bewohnerin des Frauenhauses. Zum anderen trägt es einen QR-Code, der, mit dem Smartphone abgescannt, direkt auf eine Internetseite der Stadt Salzgitter weiterleitet. Auf dieser sind alle Hilfs- und Beratungsangebote gegen Gewalt in Salzgitter zu finden. Die Poster werden bis Montag, 30. November, an 60 Plakatflächen in Salzgitter zu sehen sein, die von der deutschen Städtereklame unentgeltlich zur Verfügung gestellt wurden.