Salzgitter: Dem Tod mit Würde begegnen
SZ-Lebenstedt. An dem Thema kommt niemand vorbei, dennoch wollen sich viele Menschen keine Gedanken dazu machen: Der Tod gehört zum Leben und verlangt deshalb besondere Aufmerksamkeit. Für diese Aufgabe steht die Hospiz-Initiative Salzgitter seit 25 Jahren den Bewohnern zur Seite. Der Verein feiert das Jubiläum mit einer Veranstaltungsreihe, die mit einer Austellung am vergangenen Mittwoch begann.
„Die Hospiz-Idee hat sich bei uns etabliert“, freut sich Vorsitzende Roswitha Eilers. Aus Dankbarkeit bereiten sie und der Vorstand den okumenischen Gottesdienst vor, mit dem am Samstag, 18. Mai, um 14 Uhr in der Kirche Maximilian M. Kolbe öffentlich die Feierlichtkeiten ihren Anfang nehmen. Beim anschließenden Empfang in der Swindonstraße 111 sprechen Bürgermeister Stefan Klein, Gerd Klaus, Vorsitzender der Niedersächsischen Hospizverbandes, und der Ehrenvorsitzende Dr. Rainer Prönnicke, der auch Gründer des Vereins in Salzgitter ist. Er hatte bereits im Februar 1993 bei starker Resonanz der Bevölkerung Salzgitters eine Informationsveranstaltung mit Pastor Geert Beyer zum Thema „Einsamkeit und Schmerzen – gehören sie zum Sterben dazu?” organisiert. Schon nach drei Monaten begannen die ersten Vorbereitungskurse mit 45 Hospiz-Helfern.
Die Gründungsversammlung der Hospiz-Initiative folgte im Mai 1994. Die Hospiz-Initiative Salzgitter wird in das Vereinsregister eingetragen. Pastor Beyer wird Vorsitzender, Dr. Prönneke sein Stellvertreter. Mit Hilfe von Spendengeldern werden im damaligen Städt. Krankenhaus in Lebenstedt zwei Zimmer eingerichtet. Ehrenamtliche Hospizhelfer stehen zur Betreuung zur Verfügung. Die St. Andreas Gemeinde stellte ein Büro bereit. Die ambulante Hospizbegleitung ging im Januar 1995 los.
Die Öffentlichkeitsarbeit wurde verstärkt, regelmäßig folgten Kurzvorträge und Diskussionsabende. Im Trauerfall standen den Hilfesuchenden seit Februar 1998 geschulte ehrenamtliche Trauerbegleiter zur Seite. Im September 1999 wurde im Andreas Gemeindehaus ein Hospiz-Café eingerichtet. Im Klinikum Salzgitter waren inzwischen fünf Zimmer ausgestattet.
„Den Gedanken an ein festes Hospiz gab es immer“, sagt Roswitha Eilers. Mit der Aufnahme des ersten Fördermitgliedes im Jahr 2000 begannen die Aktivitäten für die Errichtung. Im Januar 2005 wurde die Hospiz Salzgitter GmbH gegründet. Bereits im November 2005 gab es in den Räumen des Klinikums in Salzgitter-Bad das Hospizhaus Salzgitter, eine stationäre Versorgung für Menschen, die an einer fortgeschrittenen, nicht mehr heilbaren Krankheit leiden, eine begrenzte Lebenserwartung haben und zu Hause nicht mehr ausreichend versorgt werden können.
Dank Spenden und Erbschaften konnte vor vier Jahren dann der Neubau in Salzgitter-Bad eingeweiht werden, der über acht Zimmer verfügt. Die Hospiz-Initiative, die mittlerweile auch die Kinder- und Jugendtrauerarbeit namens „Regenbogenweg“ gründete, hat einen großen Stellenwert im gesellschaftlichen Leben erreicht. Roswitha Eilers: „Wir sind sehr präsent und dafür auch sehr dankbar.“
Das Programm zum Jubiläum der Hospiz-Initiative:
Mittwoch, 5. Juni, um 19 Uhr: Filmvorführung „Nokan: Die Kunst des Ausklangs“, Kultiplex
Samstag, 22. Juni, 10.30 bis 14 Uhr: Familienbrunch, Hospiz-Inititiative
Mittwoch, 17. Juli, um 18 Uhr: Vernissage zur Ausstellung „Lebensfreude“, Hospiz-Initiative
Freitag, 23. August, um 19 Uhr: Lesung „Unsichtbarer Schmerz“ mit Dorothee Döring mit Diskussion, Stadtbibliothek Lebenstedt
Mittwoch, 11. September, 19 Uhr: Filmvorführung Tagikomödie, Hospiz-Initiative
Mittwoch, 25. September, um 19 Uhr: Pantomimistisches Theater mit Christoph Gilsbach „Eine lebendige Begegnung mit dem Tod“, Kniestedter Kirche
Mittwoch, 2. Oktober, 19 Uhr: Filmvorführung „Wer früher stirbt, ist länger tot“, Bürgerkino Cinema
Mittwoch, 23. Oktober, 19 Uhr: Filmvorführung Drama, Hospiz-Initiative
Samstag, 2. November, um 19 Uhr: Konzert „Letzte Lieder und Geschichten“ mit Stwfan Wellner, Martin-Luther-Kirche
www.hospiz-initiative-salzgitter.de