Salzgitter-Gebhardshagen: Discounter gibt Laden im Sonnenbergweg auf

Salzgitter-Gebhardshagen: Discounter gibt Laden im Sonnenbergweg auf

Gebhardshagen. Es bewegt sich etwas im Ort, vermutlich aber nicht zum Guten. Viele vor allem ältere Leute müssen sich ab dem Frühjahr nach einem neuen Einkaufsmarkt umsehen. Die Discount-Kette ALDI schließt zum 1. März ihre Filiale am Sonnenbergweg. Ein Ersatz dafür ist nicht in Sicht.

Ab März bleibet die Tür zu: Die Discounter-Kette ALDI gibt den Markt am Sonnenbergweg in Gebhardshagen auf.

Der Ortsrat West nimmt sich am kommenden Donnerstag in der Sitzung um 18.30 Uhr in der Wasserburg des Themas an. Die SPD-Fraktion hat eine Anfrage zu ALDI eingebracht, denn der Standort habe vor allem für ältere Bewohner in der Siedlung eine große Bedeutung, schreibt Fraktionsvorsitzender Bernd Grabb. Er will von der Verwaltung wissen, ob es für die Fläche einen neuen Lebensmittelhändler gibt und wie die Stadt die Nahversorgung sicherstellen will. Nach Ansicht Grabbs entsprechen auch die beiden anderen Supermärkte im Ort nicht mehr den heutigen Anforderungen, was zu einem immer größeren Verlust an Kaufkraft  führe.
Für die Verwaltung erfolgt die Nahversorgung in dem Ort mit seinen 6650 Einwohnern weiter durch NP und REWE, so Baudezernent Michael Tacke auf Anfrage. Im September hatte der ALDI-Expansionsleiter der Stadt mitgeteilt, den Standort aufzugeben. Der Discounter plant auch kein neues Geschäft und sieht Gebhardshagen für ALDI durch die neue Filiale in Salder ausreichend abgedeckt.
Ob sich ein anderer Anbieter im Ort niederlässt, hänge von interessierten Investoren und Betreibern ab. Dafür bieten sich laut Tacke die ALDI-Fläche an. Er empfiehlt eine integrierte Lage im Ort, allerdings müsste die Stadt an allen Stellen, die in Frage kämen, den Bebauungsplan anfassen.
Für Dierk Nanninga, Vorsitzender der Gemeinschaft Gebhardshagener Kaufleute (GGK),  rächt es sich jetzt, dass die Stadt so lange auf einen Nahversorger in der Wasserburg gesetzt habe anstatt den Hagenmarkt als Zentrum zu entwickeln. Dabei hatte das Einzelhandelsgutachten der Cima dies empfohlen. Die Aufgabe der ALDI-Filiale sei für viele Senioren problematisch, so Nanninga, weil sie in der Nähe keinen Lebensmittelladen mehr haben. Die Verwaltung müsse nun tätig werden, Investoren und Grundstückseigentümer ansprechen. „Das ist ihre Aufgabe.“

Wasserburg wird bald
wieder ein Thema

Die Abkehr von der Idee, im ehemaligen Schafstall der Wasserburg einen Supermarkt unterzubringen, war für GGK-Chef Nanninga trotz des Aldi-Rückzugs auch im Nachhinein kein Fehler. Ein Jahr nach dem Ratsbeschluss sei die Diskussion um die Einklaufsmöglichkeiten für die Politik aber ein guter Anlass, auch wieder über die Zukunft des denkmalgeschützten Areals nachzudenken. Das geschieht im Rathaus bereits. Tacke verweist auf den Prüfauftrag des Rates, in der Wasserburg ein zentrales Stadtarchiv einzurichten. „Es wird zeitnah eine Antwort darauf geben.“