Salzgitter: Protest gegen neue Castor-Transporte
Salzgitter. Erstmals nach vielen Jahren sollen wieder neue Castor-Transporte aus den Plutoniumfabriken La Hague in Frankreich und Sellafield in England rollen. Nun nicht mehr nach Gorleben, sondern an die vier Zwischenlagerstandorte Biblis, Philippsburg, Isar und Brokdorf. Diese drohen zu Langzeitlagern zu werden, lautet eine Sorge der Kritiker, die am Sonntag, 2. Februar, zu einem Protest-Aktionstag aufrufen.
Gegen die anstehenden Transporte hat sich ein bundesweites Protestbündnis „CASTORstoppen“ gegründet. Dieser Zusammenschluss aus der Anti-AKW-Bewegung und Klimagruppen steht unter dem Motto „Atomausstieg und Energiewende: es ist noch lange nicht vorbei!“. Weitere Informationen unter: www.castor-stoppen.de
Der erste Transport erfolgt im ersten Halbjahr 2020 aus der Plutoniumfabrik Sellafield in England nach Biblis, heißt es in einer Pressemitteilung des Bündnisses. Kurz vor Weihnachten hatte das Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BASE) die Einlagerungsgenehmigung für sechs CASTOR-Behälter im Zwischenlager am AKW Biblis erteilt. „Es fand auch bereits ein Castor-Probetransport nach Biblis statt.“ Es fehle nur noch die Genehmigung.
Aus Protest gegen diesen Transport nach Biblis werden am morgigen Sonntag unter dem Motto „Da bahnt sich was an“ an einigen Atomstandorten der Bundesrepublik Aktionen stattfinden. Die AntiAtom-Gruppen wollen auf die Problematik aufmerksam machen. „Es gibt kein vertretbares Konzept für den vorhandenen Atommüll.“ Die Energiewende werde sabotiert, Atomenergie sei kein Beitrag gegen die Klimakatastrophe.
In Salzgitter lautet das Motto „Eure Transportgenehmigung in die Tonne!“. Um 13 Uhr startet die Protestkundgebung mit Feuertonne und Redebeiträgen vor der Genehmigungsbehörde BASE (Bundesamt für die Entsorgung der nuklearen Abfälle an der Willy-Brandt-Str. 5 in Lebenstedt). Informationen unter www.ag-schacht-konrad.de.