Salzgitter sucht Familienengel

Salzgitter sucht Familienengel

Das Baby ist da, die Freude ist riesig – und nichts geht mehr. Diese Erfahrung machen viele frischgebackenen Eltern. Wer keine Großeltern oder andere unterstützende Hände in der Nähe hat, dem hilft „wellcome“ weiter. Die bundesweite Initiative ist seit 6 Jahren auch in Salzgitter tätig. „Gerade im ersten Lebensjahr brauchen Familien besonders viel Unterstützung. Hier kommen wir ins Spiel“, erzählt Koordinatorin Sabine Bleyer.

Gerade im ersten Lebensjahr eines Kindes braucht dessen Familie gegebenenfalls kompetente Hilfe. wellcome

Sie hat derzeit vier Ehrenamtliche in ihrer Kartei. Wenn es nach ihr ginge, könnte gerne eine Null dahinter stehen. „Wir brauchen dringend Unterstützung, gerne über das gesamte Stadtgebiet verteilt“, ruft Bleyer auf zum Mitmachen. Voraussetzung für die ehrenamtlichen Mitarbeiter ist die Begeisterung, junge Familien im ersten Lebensjahr zu unterstützen und sich auf deren Bedürfnisse einzulassen.

„Natürlich ist es schön, wenn bereits Kindererfahrungen vorhanden sind. Ein erweitertes Führungszeugnis wird allerdings vorausgesetzt“, so Bleyer. Bisher ist es eher die ältere Generation, die die Initiative begleitet. „Sie haben die gewisse Erfahrung und sind zeitlich flexibler einsetzbar“, so Sabine Bleyer.

Ehrenamtliche werden geschult und betreut

Die „Großeltern auf Zeit“ gehen im ersten Lebensjahr des Babys in dessen Familien, unterstützen diese ein- bis zweimal in der Woche für zwei bis drei Stunden. So bekommen die Mütter Gelegenheit zum Durchatmen.
Das Besondere bei „wellcome“: Die Ehrenamtlichen werden betreut und geschult. „Sie werden vernünftig begleitet, unter einander gibt es ebenfalls einen regen Austausch“, betont Reinhold Jenders, Leiter der Evangelischen Familienbildungsstätte (EFB), wo wellcome sein Büro hat. Bisher wurden den „Familienengel“ Weiterbildungen zu den Themen Ernährung, Allergien, Erste Hilfe oder Säuglingspflege angeboten.

Gedacht ist „wellcome“ für alle Familien mit Kind, die Unterstützung daheim nötig haben. „Wellcome“ soll zum einen die bei vielen Familien fehlende Nachbarschaftshilfe ersetzen, andererseits im Hinblick auf Kinderschutz Präventionsarbeit leisten. Auch für Alleinerziehende, Familien mit Migrationshintergrund oder Paare ohne Unterstützung von den „Großeltern“ ist „wellcome“ gedacht. Dann springen die Ehrenamtlichen ein, für die gilt: Da sein, wenn‘s brennt. 2002 entstand die bundesweite Initiative „wellcome“, die von Rose Volz-Schmidt gegründet wurde und unter der Schirmherrschaft von Kanzlerin Angela Merkel steht.

Jeden Donnerstag bietet die Koordinatorin Sabine Bleyer eine telefonische Sprechzeit zwischen 11 und 13 Uhr unter 05341 – 836 330  in der EFB in Lebenstedt an. Weitere Informationen erhalten Interessenten auch per Mail an salzgitter@wellcome-online.de. yw