Salzgitter umarmt den neuen Propst in Lebenstedt
Salzgitter. Die Propstei in Lebenstedt hat einen neuen Propst und die Andreasgemeinde einen neuen Pastor. Landesbischof Dr. Christoph Meyns hatte in dem Einführungsgottesdienst in der St.-Paulus-Kirche gleich zwei Ernennungsurkunden für Uwe Teichmann dabei. Die Segnung erfolgte gemeinsam mit Oberlandeskirchenrätin Brigitte Müller, den Pfarrern Matthias Bischoff und Kurt Herera sowie Renate Bares aus dem Kirchenvorstand St. Andreas. Der neue Gospelchor der Propstei begleitete den feierlichen Akt.
Auch wenn viel Arbeit vor ihm liegt, die Freude über die neuen Ämter und die neuen Aufgaben waren Uwe Teichmann anzumerken. Seit einem Monat ist er in der Stadt unterwegs und fühlt sich spätestens nach dem Einführungsgottesdienst „von Salzgitter umarmt“. Er freue sich über die großartige Willkommenskultur und die herzliche Aufnahme, sagte der Geistliche im Gespräch mit hallo. Er hätte nie gedacht, wie grün Salzgitter sei und freue sich über viele gute Radwege. Nach einem Monat auf der Matratze erfolgte in dieser Woche nun der Umzug von Berlin-Neukölln in das neue Zuhause. In Buckow war Uwe Teichmann die letzten acht Jahre als Pfarrer tätig, im Frühjahr wählte die Lebenstedter Synode ihn mit großer Mehrheit zum Nachfolger für Joachim Kuklik, der im Sommer 2018 in den Ruhestand gegangen war.
Am 1. August nahm Uwe Teichmann seine Tätigkeit auf. „Ich habe von Anfang an eine große Wertschätzung erlebt“, sagt der neue Propst, der erst dabei ist, nach und nach die Kirchengemeinden zu besuchen. Vor ihm liege ein große Feld, das es zu bestellen gilt. Kennenlernen und Zuhören gehören für ihn zu den wichtigsten Aufgaben in den nächsten Wochen.
Was alles auf ihn wartet, hatte er zuvor der Rede des Landesbischofs entnehmen könnnen. Als Pfarrer in der Gemeinde solle er predigen, unterrichten, seelsorglich tätig sein und diakonische Aufgaben erfüllen, meinte Dr. Christoph Meyns. Doch Uwe Teichmann stehe in der Kirche nicht nur vorne auf der Bühne, sondern auch dahinter. „Zur Hälfte sind Sie als Propst organisatorisch tätig“, so Dr. Christoph Meyns. „Da kommt es nicht so sehr darauf an, geistlich gehaltvoll zu reden oder gut zu predigen, sondern darauf, in die Hände zu spucken, sich hineinzuknien in die Themen, Herausforderungen, Konflikte und Dinge anzupacken, Probleme wegzuarbeiten, Entscheidungen zu organisieren und Prozesse voranzubringen.“ Doch der Landesbischof ist sich sicher, dass Uwe Teichmann um die Aufgaben weiß, schließlich sei dieser nach unter anderem elf Jahren als Landessuperintendent in Brandenburg „ein alter Hase“, kenne sich aus mit Leitungsaufgaben auf mittlerer Ebene des kirchlichen Lebens. „Wir freuen uns, dass Sie ihre berufliche Erfahrungen und ihre Kompetenzen in den kommenden Jahren hier in Salzgitter einsetzen werden.“
Diese Freude brachte auch Bürgermeister Stefan Klein zum Ausdruck, der für die Stadt Salzgitter das Grußwort sprach. Er nannte Uwe Teichmanns Auftreten „sehr authentisch und angenehm“. Dessen Doppelrolle als Propst und Pastor empfindet er als hilfreich, um den Menschen möglichst nah zu sein. Ohne diese Nähe bröckele das Vertrauen in die Kirche. Stefan Klein hofft, dass sich die gute Zusammenarbreit zwischen der Propstei und der Stadt fortsetzen werde. Und er verwies auf die besondere Bereitschaft vieler Bewohner, sich für Salzgitter einzusetzen. „Das werden sie sicher schon bald merken.“