Salzgitters Aktivposten Martin Exner verabschiedet sich in den Ruhestand
Ein Aktivposten aus dem Süden Salzgitters hat sich nach 42 Jahren Öffentlichkeitsarbeit für die Sparkasse Goslar/Harz in den Ruhestand verabschiedet. Martin Exner räumte vor wenigen Tagen sein Büro am Klesmerplatz endgültig. Sein Kommentar: „Ich habe fertig.“
Jeder ist ersetzbar, heißt es in der Wirtschaft. Doch bei Martin Exner ist sich der Vorstandsvorsitzende der Sparkasse Goslar/Harz nicht so sicher. „So einen finden Sie kein zweites Mal“, sagt Hermann Mehrens in Bezug auf seinen langjährigen Öffentlichkeitsarbeiter. Kaum jemand verkörpere die Idee der Sparkasse so wie der 63-jährige Marketingmann, der eigentlich schon Anfang 2012 in die passive Altersteilzeit gewechselt war, wegen personeller Engpässe aber noch mal 18 Monate dranhängen musste – oder besser gesagt durfte.
Denn ein wenig bedauert Exner heute sein vorzeitiges Ausscheiden, das er schon vor vielen Jahren eingefädelt hatte. Doch er wollte „bis zum letzten Tag gerne den Job machen“. Der Wunsch wurde ihm erfüllt. Wer ihn über die insgesamt 47 Berufsjahre reden hört, weiß das. Exner machte mehr als üblich, war einer der Motoren des öffentlichen Lebens und rückte die Sparkasse mit immer neuen Ideen in ein gutes Licht.
Auch die Vereine und Verbände profitierten vom Einfallsreichtum und den Aktivitäten, die mitunter kurios endeten. Er schoss Fußbälle vom Sparkassendach, fuhr nachts mit der Kindereisenbahn durch die Stadt nach Hause oder schlief mal im Vorzimmer des Chefs.
„Ich bin mit den Kollegen und den Vorständen immer gut gefahren“, weiß Exner, dem auch das Chaos auf dem Schreibtisch verziehen wurde. Nicht nur dafür ist er „unendlich dankbar“, auch für die beruflich bedingten Begegnungen mit Mike Krüger, Nicole, Reinhold Messmer oder Ulrich Wickert. Börsenguru André Kostolany frühstückte bei ihm, mit Schlagerbarde Karel Gott saß er Zuhause beim Wein.
Die repräsentativen Aufgaben bei der Sparkasse Goslar/Harz übernehmen in Salzgitter nun Mehrens und Regionaldirektor Michael Tilch. Ganz von der Bildfläche verschwindet Exner aber nicht. Der vierfache Vater und selbsternannte Bahnhofsvorsteher aus Hohenrode mit dem Haus an der Bahnstrecke will seine Zeit zwar vor allem der Familie widmen, doch ist er auch weiterhin als Schatzmeister im Altstadtfestkomitee aktiv, bei der Freiwilligen Feuerwehr und im Beirat der SFS.
Und dann wäre da noch der Tischtennissport beim STV Ringelheim und eine neue Leidenschaft: Mit 63 hat er sich nochmal verliebt – in eine 750er Kawasaki. Bei so viel Programm ist klar: Zumindest privat hat Martin Exner noch lange nicht fertig.