Salzgitters Kinder- und Familienbeauftragte zieht Bilanz
Salzgitter. Aus ganz Deutschland guckt man auf ihre Arbeit. Sylvia Fiedler war bei ihrem Amtsantritt vor zehn Jahren die erster Kinder- und Familienbeauftragte in Niedersachsen und übernahm damit eine wichtige Vorreiterrolle. Dass sie eigene Spuren bereits hinterlassen hat, zeigt die kürzlich vorgestellte Bilanz.
Nun stellt die Diplom-Journalistin ihre Arbeitsbilanz vom Zeitraum 2008 bis 2015 vor. Sylvia Fiedler sollte in diesen Jahren das Arbeitsprogramm von Oberbürgermeister Frank Klingebiel mit Leben füllen. Anfangs musste das neue Referat entwickelt werden. Projekte entstanden. Netzwerke wurden geknüpft. Das war am Anfang die Hauptaufgabe.
Salzgitter ist seit 2012 die erste Kontaktstelle in Niedersachsen für das deutsche Kinderhilfswerk. Partner ist das Büro von Sylvia Fiedler. Ihre Arbeit ist bundesweit aufgefallen und es wurden Qualitätsstandards festgelegt. Gemeinsam stellte sie Richtlinien für Kinder- und Jugendförderungen im Rathaus auf, eine intensive Zusammenarbeit mit dem Bündnis Leben mit Kindern entstand. Besonders stolz ist sie auf die erfolgreiche Veranstaltungsreihe „Fit4future“, die als einzige deutsche Stadt alle Grundschulen mit einer Bewegungstonne ausgestattet hat. „Aber wir wollen auch die ältere Generation nicht außer acht lassen. Denn Familie heißt nicht nur Kinder, sondern auch Eltern, Großeltern und Verwandtschaft“, betont Fiedler. So entstand die Generationswerkstatt, in der jung und alt zusammenkommen.
2010 entstand gemeinsam mit der Wohnbau Salzgitter die kinderfreundliche Hausordnung „Spielen erlaubt – Rücksicht gewünscht“. „Als sie fertig war, fragten viele Wohnungsgesellschaften nach unserem Plakat. Es ist toll, solche nachhaltige Produkte zu entwickeln“, freut sich die Kinder- und Familienbeauftragte.
Aufgrund der einfachen, unmissverständlichen Gestaltung durch Figuren hängt die Hausordnung auch in vielen Flüchtlingsheimen. Viele Produkte konnte sie mit ihrer Arbeit herausbringen, so entstand ein Memoryspiel mit Bildern aus Salzgitter, ein Spiel „Wie groß ist Salzgitter“, ein Kalender mit gemalten Kinderbildern und der Familienwegweiser. Wer eine Frage in Sachen Familie hat, ist bei Sylvia Fiedler richtig. Die 55-jährige öffentlich Angestellte weiß, an wen sich die Salzgitteraner wenden müssen. Sie hat beste Verbindungen zu Beratungsstellen und Verbänden. Fiedler ist das Sprachrohr der Familien und besonders der Kinder in Richtung Verwaltung.
Dabei ist die Schreibtischarbeit unermesslich. Die Mutter von vier Kindern plant Veranstaltungen, ist Mitglied in zahlreichen Gremien, wie Jugendhilfeausschuss sowie Präventionsrat und hilft bei Fragen im Jugendparlament. In den kommenden Monaten will Sylvia Fiedler verstärkt auf die Schulwegsicherheit ihr Augenmerk richten: „Da schwirren mir schon viele Ideen im Kopf. Aber ich möchte besonders die Wünsche der Kinder und Jugendlichen mit einbeziehen.“
Die gebundene Datensammlung über ihre Arbeit können sich Interessierte im Büro der Kinder- und Familienbeauftragten im Rathaus abholen.