Salzgitters Obermeister bleibt am Steuer
Nach der Wahl des neuen Vorstandes stellten sich dem Fotografen: Martin Hilgert, Markus Lüpper, Wolfgang Thulke, Thomas Schacht, Gerhard Kunze und Justiziarin Stella-Maren Klaue. Foto: Privat

Salzgitters Obermeister bleibt am Steuer

Salzgitter. ​In der Innungsversammlung der Kfz-Betriebe der Stadt  diskutierten die Mitgliedsbetriebe über die aktuelle wirtschaftliche Lage im Kraftfahrzeughandwerk, Fragen der Ausbildung, sowie die Planungen im Kultusministerium für die Zusammenlegung von Schulstandorten. In der Wahl zum Vorstand der Innung wurde Obermeister Gerhard Kunze als Vorsitzender bestätigt. Nach der Verabschiedung des langjährigen stellvertretenden Obermeisters Rolf Weber wählte die Versammlung Thomas Schacht als neuen stellvertretenden Obermeister. In den Gesellenprüfungsausschuss und den Innungsvorstand wurde Markus Lüpper neu gewählt.

Obermeister Gerhard Kunze hob in seinem Jahresrückblick auf die langen Diskussionen um die Dieselfahrverbote ab. Die Kritik an großen Fahrzeugen, die Klimadebatte und die steigenden Belastungen für den Autofahrer haben jedoch keine Auswirkungen auf den Kunden. Das Kfz-Handwerk blicke deshalb weiterhin optimistisch in die Zukunft. Viele Autofahrer äußern offen, dass ihnen die Mobilität Spaß mache und sie sich ohne ein eigenes Fahrzeug eingeschränkt fühlten. Die Branche erwarte dennoch rückläufige Geschäfte, die sich vor allem im Handel bemerkbar machen. Es sei zudem unklar, wie sich die Elektromobilität in den Innungsbetrieben entwickeln werde. Dazu seien, so Obermeister Gerhard Kunze, erhebliche Investitionen in die Technik notwendig.

Der Gesellenprüfungsausschussvorsitzende und neu gewählte stellvertretende Obermeister Thomas Schacht berichtete über die Ergebnisse der letzten Prüfungen. Es sei festzustellen, dass erhebliche Anstrengungen für die theoretische Bildung der Auszubildenden zu unternehmen seien. Mit den Abschlussergebnissen seien die Mitgliedsbetriebe und der Gesellenprüfungsausschuss zufrieden.

Geschäftsführer Michael Wolff berichtete über die vom Kultusministerium in der Anhörung befindliche Verordnung für die Berufsbildenden Schulen. Sollte die Verordnung in der vorliegenden Form verabschiedet werden, bedeute das für die Berufsschulen eine Genehmigungspflicht für kleine Lerngruppen, die im Dualen System ausgebildet werden. Das Kultusministerium plane, Schulklassen unter sieben Schülern künftig mit Nachbar-Schulstandorten zusammenzulegen, um damit die Qualität des Unterrichts zu erhöhen. Auch der Einsatz von Videotechnik sei in den Planungen des Kultusministeriums vorgesehen. Die Mitglieder zweifelten, ob der Unterricht per Videokonferenz für die pädagogischen Herausforderungen gerecht werde.

Die Planungen des Kultusministeriums wurden im Hinblick auf die hohen Investitionen der Stadt Salzgitter in die Sanierung der Berufsbildenden Schulen am Fredenberg mit Sorge zur Kenntnis genommen. „Wir benötigen Schulstandorte in guter Erreichbarkeit für die Auszubildenden, damit wir diese für die Ausbildung unseres Fachnachwuchses in den Betrieben überhaupt gewinnen können“, meinte Obermeister Gerhard Kunze und rief die Kollegen auf, Kontakt zu Landespolitikern zu suchen, damit die Beschulung vor Ort erhalten bleibt.