Salzgitters Rat wählt Dr. Dirk Härdrich und Jan Erik Bohling zu Dezernenten
SZ-Lebenstedt. Einstimmige Bechlüsse, mehrere Blumensträuße und Standing Ovations. Mit herausragender Zustimmung hat der Rat der Stadt Salzgitter die beiden neuen Dezernenten ausgestattet. Dr. Dirk Härdrich (59) und Jan Erik Bohling (56) treten am 1. August ihre Ämter in Salzgitter an.
Im zweiten Anlauf hat es geklappt. Nachdem die erste Ausschreibung für beide Positionen nicht den erwünschten Erfolg gebracht hatte, startete Oberbürgermeister Frank Klingebiel einen neuen Versuch für die Leitung des Dezernates IV (Fachdienste Bildung, Soziales und Senioren, Kinder, Jugend und Familie; , Gesundheitsamt sowie das Referat für Integration) und des Dezernates V (Ratsangelegenheiten und IT, Kultur; Stadtbibliothek, Wirtschafts- und Europaangelegenheiten, Digitales sowie Jobcenter).
24 und 22 Bewerbungen gingen ein. „ Eine stattliche Zahl“, findet Frank Klingebiel, darunter auch „qualitativ viele gute Kandidaten“. Mit dem stellvertretenden Landesjugendamtsleiter Dr. Dirk Hädrich und dem früheren Meppener Bürgermeister Jan Erik Bohling rücken im Sommer zwei sehr erfahrene Herren in die Führungsebene im Rathaus ein. Der OB freute sich über das einstimmige Signal im Rat: „Ein Novum in Salzgitter, das auf eine vertrauensvolle und konstruktive Zusammenarbeit mit allen Akteuren schließen lässt. Das war auch mein Ziel bei dieser so wichtigen Personalauswahl.“
In knapp sieben Wochen ist Salzgitters Verwaltungsspitze komplett besetzt. Der Rat ist dem Vorschlag des Oberbürgermeisters gefolgt, Dr. Dirk Härdrich als Sozialdezernenten und Jan Erik Bohling als Wirtschaftsdezernenten in die Stadt zu holen. „Aufgrund ihrer umfangreichen beruflichen Erfahrungen in herausgehobenen Leitungsfunktionen, ihrer besonderen fachlichen und kommunalpolitischen Kompetenzen und ihrer persönlichen Eignung“ haben sich Frank Klingebiel und die Fraktionen einstimmig entschieden – ein Traumstart für die Bewerber.
Das gute Ergebnis freut Dr. Dirk Härdrich, der derzeit stellvertretender Leiter des Landesjugendamtes in Hannover tätig ist und für die SPD im Regionsparlament sitzt. Aus seiner eigenen kommunalen Erfahrung sei es für Leitungskräfte in der Kommune wichtig, vom Rat getragen zu werden, so Salzgitters künftiger Sozialdezernent. Er wolle mit allen Fraktionen und Politikern vertrauensvoll zusammenarbeiten. „Es ist für mich ein Ansporn, die in mich gesetzten Erwartungen zu erfüllen.“
Dr. Dirk Härdrich reizte die Kombination „meiner beruflichen Erfahrung mit meinen kommunalen Kenntnissen“ an dem Job. Eine Leitungsfunktion in einer Kommune war für ihn auch mit 59 Jahren eine Alternative zur Tätigkeit im Landesjugendamt. „Salzgitter ist eine ausgesprochen spannende Großstadt, die von ihrer Struktur meiner Heimatstadt ähnelt, wenngleich entsprechend deutlich größer“, so der Mann aus Barsinghäuser. Die Aufgaben im Bereich der Integration, der Jugendhilfe und der Schule nennt er „ausgesprochen spannend“.
In seinen ersten Wochen will Dr. Dirk Hädrich viele Gespräche führen, sowohl innerhalb des Rathauses als auch mit Organisationen, Vereinen, Verbänden, Kitas und Schulen. „Ich habe bislang gute Erfahrungen damit gemacht, zuzuhören und nicht gleich mit der Tür ins Haus zu fallen.“
Die Herausforderungen sieht Dr. Dirk Härdrich in der Integration der Zugewanderten und darin, dass sich eine Stadtgesellschaft damit auch konstruktiv und produktiv auseinandersetzen müsse. „Der weitere Ausbau der Kitas vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels oder die Entwicklung der Schulen von einem Lernort zu einem Lebensort sind ebenfalls einige Punkte, die zu gestalten sind.“
Auch Jan Erik Bohling, der von 2006 bis 2014 Bürgermeister der Stadt Meppen war und seit 2018 als Consultant für die INIT AG für digitale Kommunikation an deren Hamburger und Bremer Standort tätig ist, will sich nach seinem Amtsantritt zunächst einmal den neuen Kollegen im Rathaus vorstellen und dann zügig in die neuen Strukturen einarbeiten. Schließlich seit er auf die Unterstützung der Mitarbeiter angewiesen.
Die Leitung des neu zugeschnittenen Dezernats komme seinen bisherigen Arbeits- und Interessenschwerpunkten sehr entgegen, erklärt Jan Erik Bohling. „Aufgrund meiner Erfahrungen in der Wirtschaftsförderung und meinen bisherigen Projekten in der Digitalisierungswirtschaft“ will er die Verwaltungsleitung „mit meinem Know-how tatkräftig ergänzen und unterstützen“.
Das Ergebnis nennt der künftige Wirtschaftsddzernent „super“. Darüber habe sich auch seine Familie sehr gefreut. Jan Erik Bohling: „Der Rat und der Oberbürgermeister haben mir mit diesem Wahlergebnis einen großen Vertrauensvorschuss gegeben.“