Salzgitters Stahl soll sauber werden
Salzgitter. Die Salzgitter AG und Tenova haben einen weiteren konkreten Schritt zu einer zukunftsorientierten, klimafreundlichen Stahlproduktion offiziell bekanntgegeben. Mit der Unterzeichnung eines sogenannten „Memorandum of Understanding“ bekräftigen die beiden Unternehmen ihre partnerschaftliche Zusammenarbeit bei der Realisierung von SALCOS, was für Salzgitter Low CO2 Steelmaking steht.
SALCOS ist ein von den beiden Unternehmen „gemeinsam entwickeltes, bahnbrechendes Projekt zur signifikanten Verringerung des CO2-Ausstoßes in der Stahlproduktion“, heißt es in einer Presse-Information. Ziel sei ein schrittweiser Transformationsprozess derkohlenstoffintensiven, konventionellen Stahlherstellung hin zur Direktreduktion mit einem flexiblen, zunehmenden Einsatz von Wasserstoff. Im Ergebnis sollen so die CO2-Emissionen über die gesamte Prozesskette um bis zu 95 Prozent gesenkt werden.
Die Kooperationspartner wollen gemeinsam öffentliche Fördermittel für das SALCOS-Projekt beantragen. Ulrich Grethe, Mitglied der Konzerngeschäftsleitung der Salzgitter AG: „Die Vereinbarung mit Tenova ist ein weiterer wichtiger Schritt zur Umsetzung des SALCOS-Projekts. Hiermit bekräftigen wir unser Angebot an Politik und Gesellschaft, die CO2-arme Stahlproduktion zeitnah zu realisieren. SALCOS ist zugleich ein Weg zur Sicherung der Zukunftsfähigkeit des Stahlstandorts Salzgitter und der dortigen Arbeitsplätze.“
Tenova bringt die ENERGIRON-ZR-Direktreduktionstechnologie ein, eine innovative HYL-Direktreduktionstechnologie mit integriertem CO2- Absorptionssystem, die von Tenova und Danieli gemeinsam entwickelt wurde.
„Tenova hat in den vergangenen Jahren enorm in die Entwicklung von Technologien investiert, die den Energieverbrauch erheblich verringern und die Umweltbilanz in der Stahlproduktion signifikant verbessern können. In dieser umwälzenden Entwicklung spielt Wasserstoff eine zentrale Rolle und das SALCOS-Konzept könnte zu einem entscheidenden Meilenstein für unsere Industrie werden”, so Paolo Argenta, Executive Vice-President Upstream von Tenova. „Derzeit sind wir, gemeinsam mit Salzgitter AG und Sunfire GmbH an einem weiteren Projekt beteiligt, das von Hydrogen Europe und der Europäischen Kommission unterstützt wird. Auch dieses Projekt ist eine bedeutende Maßnahme im Rahmen des Umstiegs von Kohle auf Wasserstoff in der Stahlherstellung.”