Schulsanierung: Rat Salzgitter will ein aktuelles Konzept
SZ-Bad. Die Stadt Salzgitter nimmt einen Neubau für die Wiesenschule und die Zusammenlegung mit der Altstadtschule in Angriff. Zwar gibt es bisher nur eine Mitteilungsvorlage zu dem 13,6 Millionen Euro schweren Projekt, aber die Fraktionen signalisierten im Rat ihre Zustimmung, wenn die Finanzierung geklärt ist und ein neuer Schulentwicklungsplan auf den Tisch kommt.
Das Papier zur Zukunft der Grundschule an der Wiesenstraße hatte es in sich. Oberbürgermeister Frank Klingebiel erläuterte, warum er einen Neu- und Ausbau für sinnvoll hält. Denn die Zeit drängt, die vorhandenen Gebäude sind in die Jahre gekommen. Für geschätzte 13,6 Millionen Euro ließe sich am Standort eine vierzügigen Grundschule bauen, in der später auch die Kinder aus der Altstadtschule ziehen könnten.
Von „dringendem Handlungsbedarf“ und „eklatanten Sicherheitsmängeln“ sprach Hermann Fleischer, der für die Linken den Neubau und Zusammenlegung befürwortete, auch weil sich das Lehrerkollegium dafür ausgesprochen hat. Er wartet nun gespannt auf die Finanzierungsvorschläge und eine Beschlussvorlage.
Da dürfte er nicht der einzige sein. „Wir als Grüne können im Grunde nichts gegen eine Schulsanierung haben“, sagte Marcel Bürger, doch es gebe auch andere sanierungsbedürftige Schulen in der Stadt. Ihm fielen viele Beispiele ein, ob in Thiede, in Lesse oder am Fredenberg. „Darüber müssen wir im Vorfeld reden“, forderte er. Auch wenn er die Vorlage der Varianten begrüße, könne er sich nicht vorstellen, wie sich der Neubau finanzieren lasse. Der Rat müsse sich vor einer Entscheidung die Entwicklung bei allen Schulen und Prognosen ansehen.
SPD-Fraktionssprecher Ulrich Leidecker ging noch weiter und warnte vor einer „Schulsanierung“ auf Zuruf. Das städtische Konzept von 2007 müsse überarbeitet werden. Den Zustand der Wiesenschule nannte er „erschütternd“. Es sei ein „Armutszeugnis“ für die Verwaltung, dass sie es soweit habe kommen lassen. Stadtbaurat Michael Tacke wies die Generalkritik zurück. „Die Mitarbeiter sind bemüht, aus wenigen Mitteln das Maximale herauszuholen.“ Auch OB Frank Klingebiel nahm den Fachdienst in Schutz, der viele zusätzliche Arbeiten habe stemmen müssen. Er kündigte an, im April oder Mai einen aktualisierten Schulentwicklungsplan vorzulegen.