SMAG in Salzgitter will Geschäft für „Peiner Greifer“ ankurbeln
SZ-Bad. Durch weltweite Probleme in der Schifffahrt ist die Salzgitter Maschinenbau AG (SMAG) in Turbulenzen geraten, der Absatz der berühmten „Peiner Greifer“ weggebrochen. Der Betriebsrat befürchtete dadurch massive Entlassungen bei den 262 Beschäftigten noch vor Weihnachten. Doch inzwischen sitzen Geschäftsführung und Arbeitnehmer am Verhandlungstisch, um gemeinsam eine tragfähige Lösung zu erarbeiten.
SMAG-Vorstandsvorsitzender Stefan Brandes stellt in einem Exklusivinterview mit hallo Salzgitter klar: „Obwohl wir auch im kommenden Jahr schwere Zeiten für unser Unternehmen erwarten, wollen wir den Standort in Salzgitter-Bad erhalten.“ Schon jetzt arbeite die Firma daran, neue Geschäftsbereiche für ihre „Peiner Greifer“ zu erschließen.
Mit der Einstellung junger Kräfte, die dieses Produkt auch in Müllverbrennungsanlagen, Schrottplätzen, in der Holzindustrie oder in Stahlwerken vermarken sollen, greift der Vorstand nach eigenen Worten nicht nur die Vorschläge des Betriebsrates auf, sondern beginnt zudem damit, sich unabhängiger von den stark schwankenden Wirtschaftszahlen in den internationalen Häfen zu machen.
Der große Einbruch in der internationalen Seeschifffahrt führte laut Stefan Brandes zu einer Halbierung des Greifer-Umsatzes. Die Folgen angesichts scharf kalkulierter Preise seien immens.
Zusammen mit dem Betriebsrat arbeitet der Vorstand mittlerweile daran, mit einem großen Bündel diverser Maßnahmen, Entlassungen zu verhindern. Das reicht von Kosteneinsparungen in vielen Feldern bis hin zu Gehaltskürzungen – auch bei den Vorstandsmitgliedern. Sowohl kurz- bis langfristige Strukturveränderungen als auch viele Organisationsmaßnahmen sollen Kosten reduzieren, um dadurch das SMAG-Schiff auch in unruhigen Gewässern auf Kurs zu halten.
„Diese Maßnahmen werden intern gemeinsam und in Absprache mit dem Betriebsrat beschlossen“, heißt es. Nur so könne nach Aussage von Stefan Brandes in den kommenden Monaten wieder Ruhe einkehren.
„Viel hänge natürlich kurzfristig von der weiteren wirtschaftlichen Entwicklung auf den Weltmeeren ab“, betont der Vorstandsvorsitzende. Schon bei leichter Erholung und einem Anziehen der Greifer-Umsatzzahlen sieht er optimistisch in die Zukunft. Sollten die Negativzahlen aber so weitergehen oder sich gar verschlechtern, müsse sich Firmenspitze und Belegschaftsvertreter in drei bis vier Monaten noch einmal zusammensetzen und die Situation neu bewerten.
„Wir schauen jetzt erst einmal auf die aktuelle Situation und sind augenblicklich in guten Verhandlungen, um kurzfristige Lösungen für den Betrieb und die Belegschaft zu finden“, bestätigt die SMAG-Betriebsratsvorsitzende Brigitte Kaden. pa