So starten Salzgitters Fahrer fit in den Frühling
Salzgitter. Auch wenn sich der Winter in diesem Jahr lange festgebissen hat – der Frühling fällt nicht aus. Das haben die vergangenen Tage bewiesen. Und mit ihm ebenso wenig die Kur fürs Auto. Denn der Winter hat Spuren hinterlassen – innen und außen.
Für den Wechsel von Winter- auf Sommerreifen, für Wartungs- und notwendige Reparaturarbeiten stehen die rund 37.470 Kfz-Meisterbetriebe in den Startlöchern. Waschen und putzen ist Aufgabe der Fahrer.
Das Auto putzen bis
der Lack glänzt
Einmal durch die Waschanlage fahren und fertig? Nix da. Damit die Kruste aus Dreck, Salz und Lauge nicht auf dem Lack kratzt, geht’s mit dem Hochdruckreiniger zuerst dem groben Schmutz von oben bis unten und besonders in den Radkästen, auf den Felgen und am Unterboden an den Kragen.
Nach dem harten Kälteeinsatz haben sich die Scheibenwischergummis eine gründliche Vorreinigung verdient. Bei der Wahl des Waschprogramms bitte nicht sparen: Wäsche, Trocknung, Konservierung von Ober- und Unterboden – das volle Programm.
Der von vielen vernachlässigte Innenraum wird gesäubert, getrocknet und gepflegt. Oberstes Gebot: Die Feuchtigkeit muss raus. Losen Schmutz nehmen Staubsauger, Bürsten und Pinsel auf, Spül- und Spezialmittel helfen gegen Schlieren und Fett auf Scheiben sowie Kunststoff. Zum Schluss wird gecremt und gesalbt: die Gummis mit Pflegestift, der Kunststoff mit speziellem Reiniger.
Eine kleine Inspektion
vornehmen lassen
Freie Sicht für die Werkstattprofis. Auf der Hebebühne stehen Bremsen, Auspuff, Achsen, Stoßdämpfer sowie alle Verbindungsteile und Schläuche auf dem Prüfstand. Sommerreifen werden montiert, die Winterpneus verschwinden sauber im Lager.
Die Wäsche hat auch Blessuren auf Lack und Glas ans Licht gebracht. Mit Kunstharz werden kleine Glasschäden außerhalb des Fahrer-Sichtfeldes verschlossen, Lackstifte oder professionelle Reparaturmethoden schützen vor Rost. Und nicht vergessen: Verschlissene Scheibenwischergummis müssen neuen weichen.
Der Blick unter die Motorhaube richtet sich auf die Füllstände von Motoröl, Bremsflüssigkeit, Kühl- und Scheibenwischwasser. Ist alles aufgefüllt oder getauscht, werden Schläuche und Leitungen auf Undichtigkeiten geprüft. Gute Gelegenheit auch für den eventuellen Austausch von Luft-, Pollen- oder Aktivkohlefilter.
Nach dem Lichtcheck rollen die einstigen Schmuddelautos vom Hof – sicher, wertig, blitzblank und wie geschmiert.
Den Kofferraum von
Ballast befreien
Drinnen geht es zuerst ans Aufräumen. Liegen die Schneeketten noch im Kofferraum? Die können nun wohl gereinigt und im Keller verstaut werden. Auch der Sandsack als Traktionshilfe und der Klappspaten haben Pause bis zur nächsten Eiszeit.
Besonders Augenmerk verlangen die Fußmatten: Ist es unter ihnen feucht? Oder gar der gesamte Teppich durchweicht? Das kann vorkommen, wenn die Ablauföffnungen vom Windlauf vor der Frontscheibe vereist waren und sich Tropfwasser einen Weg nach innen gesucht hat.
Bei geringer Feuchtigkeit genügt es, die Matten herauszunehmen und das Auto ein paar Stunden bei offenen Türen in die Aprilsonne zu stellen. Selbstverständlich mit ausgeschalteter Innenbeleuchtung, sonst ist bald die Batterie leer. Anschließend noch die Scheiben von innen vom Schmierfilm befreien, den die warme Heizungsluft darauf abgelagert hat.
Ölwechsel nach winterlichem Kurzstrecken-Betrieb
Schmierfilm ist auch das Stichwort für das Motoröl. Es hat im Winter Höchstleistungen vollbracht. Wurde das Auto überwiegend auf Kurzstrecken von weniger als zehn Kilometern bewegt, ist der Schmierstoff mit höchster Wahrscheinlichkeit von Kraftstoff verdünnt. Normalerweise verdampft der bei warmem Motor, aber im Winter kaum oder gar nicht. Das kann so weit gehen, dass die Schmierfähigkeit eingeschränkt ist. Wer damit auf der Autobahn richtig Gas gibt, kann einen Motorschaden fabrizieren. Preiswertes Gegenmittel: ein Ölwechsel.