Stadt Salzgitter macht sich stark für die Solarenergie
Salzgitters Klimaschutzmanager Jan Holzenbecher.

Stadt Salzgitter macht sich stark für die Solarenergie

Eine hilfreiche Antwort liefert der Solar-Check, der erstmals in Salzgitter angeboten wird. Bis zum 30. Juni 2017 haben Hauseigentümer über die Kampagne Solar-Check die Möglichkeit, sich von einem neutralen Energieberater für nur zehn Euro über die Einsatzmöglichkeiten von Solarenergie zu Hause beraten zu lassen.

Die Stadt Salzgitter bietet die Solar-Checks, ein Angebot für Hauseigentümer gemeinsam mit der Klimaschutz- und Energieagentur Niedersachsen GmbH und der Regionalen EnergieAgentur e.V., an. Unabhängige Energieberater informieren bei einem Solar-Check qualifiziert, ob ein Haus für die Installation und den Betrieb einer Solaranlage geeignet ist.

Bei der rund ein- bis zweistündigen Beratung vor Ort werden durch den Energieberater sowohl die Möglichkeiten für die solare Warmwasserbereitung und Heizungsunterstützung (Solarwärme oder -thermie) als auch für solare Stromerzeugung (Photovoltaik oder kurz PV) untersucht und erörtert. Hierfür nehmen speziell geschulte Energieberater die spezifischen Eignungskriterien des Daches in Augenschein, z. B. Dachtyp, -zustand und -schräge, Verschattungsgrad, vorhandener Heizungstyp sowie Anschlussmöglichkeiten. Aber auch der individuelle Strom- und Wärmeverbrauch wird in die Solar-Check-Beratung einbezogen.

Das Haus und seine Technik geben Auskunft über die Integrierbarkeit von Solarstrom- und -wärme. Der übliche Energieverbrauch der Bewohner zeigt an, wie hoch der Anteil der umwelt- und klimafreundlichen, leisen und unabhängigen Solarenergie werden kann. Fördergelder machen die Modernisierung mit Sonnenenergie zusätzlich attraktiv, weswegen zu dem Termin Informationsmaterial mitgebracht wird.
Das Besondere bei dieser Kampagne: Der Eigenanteil beträgt für die ersten 100 Teilnehmer lediglich zehn Euro (Wert der Beratung: über 100 Euro!). Alles was zu tun ist, ist einen Besuchstermin mit dem Klimaschutzmanager der Stadt Salzgitter, Jan Holzenbecher, unter der Telefonnummer (05341) 839-4141 oder per Email an die geschützte Email-Adresse jan.holzenbecher@stadt.salzgitter.de zu vereinbaren.

Klimataten in Salzgitter
– Was macht die Stadt?

Der Solar-Check ist ein weiterer Schritt zur Umsetzung des großen Klimaschutzkonzepts der Stadt Salzgitter, das 2013 auf den Weg gebracht wurde. Der Check soll vor allem Eigenheimbesitzern Möglichkeiten aufzeigen, wie sie ihre Dächer für die Wärmenutzung und Stromerzeugung nutzen können, wie sie klimaschonender handeln und unabhängiger von der Entwicklung der Energiepreise werden.

Tatsächlich ist Klimaschutz in Salzgitter unter dem Aspekt „Energieeffizienz“ schon seit längerem etabliert: Seit 2010 werden Straßenbeleuchtung und Ampeln nur noch mit LED-Technik ausgerüstet, aufgebaut und erneuert. Diese Leuchtmittel verbrauchen bei gleicher Leuchtstärke nur noch halb so viel Strom wie herkömmliche Lampen. So konnte der Energie-Verbrauch von rund 7.000 kWh pro Jahr auf 3.200 kWh pro Jahr mehr als halbiert werden. Damit ist die Sicherheit auf den Straßen für die Bürger bei gleichzeitiger Einsparung von CO2 und Steuergeldern gewahrt.

Der Fuhrpark der Stadtverwaltung und deren Eigenbetriebe nutzen fünf Elektroautos. Die Fahrzeuge sind täglich unterwegs, sind leise und sorgen dafür, dass die Luft in der Stadt sauberer bleibt.Für kurze und mittlere Fahrstrecken wurden im Sommer 2016 zudem drei Elektrofahrräder in den Fuhrpark aufgenommen, die bereits mehr als 800 Auto-Kilometer ersetzt haben. Die leichte Bewegung ist zudem rückenfreundlich und leistet somit einen Beitrag zur Gesundheit der Verwaltungsmitarbeiter. Einige Nutzer haben sich dadurch inspirieren lassen und auch privat ein Elektrofahrrad gekauft, um das Auto öfter stehen lassen zu können.
Die Gebäude der Stadt, darunter auch Schulen und Bürogebäude, werden nach und nach auf den neusten Stand der Technik und Wärmedämmung gebracht und sparen mit der Zeit erhebliche Mengen an Wärme, Emissionen und Kosten ein.

Die Stadt Salzgitter setzt sich aber auch dafür ein, ihr Stadtgebiet immer noch etwas grüner zu machen. Drei Hektar Schulwald wurden aufgeforstet, die durch die jeweiligen Schulen betreut und in den Unterricht mit eingebunden werden. Neue Wälder entziehen im Wachstum der Atmosphäre CO2 und gehören damit zu den Maßnahmen der Klimafolgenanpassung. Im ausgewachsenen Zustand kann jeder Hektar Wald rund 750 Tonnen CO2 einspeichern. Das entspricht den Emissionen von über 283.000 Litern Dieselkraftstoff oder Heizöl, mit dem man 170 alte oder 570 moderne Haushalte ein Jahr lang heizen könnte.
2015 nutzten 82 Salzgitteraner die Gelegenheit, mit dem Förderprogramm „clever heizen!“ ihre Heizung und deren Modernisierungsmöglichkeiten günstig und neutral prüfen zu lassen.
Von September 2016 bis Mai 2017 fanden Energieberatungen in den einzelnen Stadtteilen statt. Ein Beraterbus fuhr für einen Nachmittag in die Wohnorte, um kostenfrei neutrale Beratungen der Verbraucherzentrale rund um die Themen Energie, Wohnen, Bauen und Sanieren anzubieten. In Lebenstedt und Salzgitter-Bad fanden sogar jeden Monat abwechselnd feste Beratungstermine statt. Mehr als 60 Bewohner nahmen das Angebot an.
2016 hat das Fachgebiet Umwelt der Stadt Salzgitter das Klimasparbuch Salzgitter herausgebracht. Tipps und Tricks rund um das klimaschonende Leben sowie Gutscheine für Rabatte in Geschäften für klimaschonende Produkte und Dienstleistungen machen das kleine Heft zu einem großen Ratgeber für Energiesparwillige.