Stadt Salzgitter zeichnet 22 neue Gemeindedolmetscher aus
SZ-Lebenstedt. Sie helfen Einwanderern beim Gang zum Arzt, zu Beratungsstellen und bei Behörden: In Salzgitter sind 22 neue Gemeindedolmetscher ausgebildet worden, um Menschen mit Migrationshintergrund bei Sprachbarrieren zu unterstützen. Jetzt bekamen sie feierlich ihre Zertifikate überreicht.
Im Rahmen des Gesundheitsprojekts „Mit Migranten für Migranten“ (MiMi), welches vom hannoverschen Ethno-Medizinischen Zentrum für Niedersachsen entwickelt wurde, nahmen seit Juni letzten Jahres 16 Frauen und sechs Männer am Kurs der städtischen Volkshochschule teil. „Wir hatten rund 50 Bewerbungen“, erinnert sich Projektkoordinatorin Elisabeth Burgtorf.
Lernen mussten die neuen MiMi-Gemeindedolmetscher so einiges: Gesprochen wurde über die theoretischen Grundlagen und Methoden des Dolmetschens, die Versorgungsstrukturen in Salzgitter sowie über medizinische Fachgebegriffe. Auch stand ein Besuch im Klinikum Salzgitter auf dem Plan, um sich über die Abläufe im Krankenhaus sowie dessen Einrichtungen und Behandlungsmethoden zu informieren.
Zusammen decken die 22 MiMi-Gemeindedolmetscher 15 Sprachen ab – von Arabisch, Persisch, Russisch, Schwedisch bis Französisch. Auftraggeber für Übersetzungen seien unter anderem Kliniken, psychiatrische Landeskrankenhäuser, Arztpraxen, Beratungsstellen sowie Asyl- und Flüchtlings-Einrichtungen, erklärt Elisabeth Burgtorf.
Salzgitters Erste Stadträtin Christa Frenzel überreichte gemeinsam mit Ahmet Kimil vom Ethno-Medizinischen Zentrum im Rathaus die Zertifikate. Viele Teilnehmer haben ihre Kompetenzen bereits bei Flüchtlingsankünften bewiesen, berichtete Christa Frenzel. Dabei helfen sie ihren Schülern oft nicht nur bei Sprachproblemen: „Sie sind auch noch Kulturvermittler und damit Brückenbauer in jeder Hinsicht.“ ag