Syrische Hilfslehrer entlasten die Kollegen in Salzgitter
Ende der dritten Phase: Erste Stadträtin der Stadt Salzgitter Christa Frenzel übergibt den 18 Teilnehmern des Projekts „Start in den Lehrberuf“ ihre Zertifikate. Foto: ARD

Syrische Hilfslehrer entlasten die Kollegen in Salzgitter

SZ-Lebenstedt. Als eine „Eintrittskarte für einen großen Weg“ bezeichnete die Leiterin der Volkshochschule (VHS), Sabine Minkus, die Zertifikate, die im Rahmen des Modellprojekts „Start in den Lehrberuf“ an 18 syrische Teilnehmer vergeben wurden. Somit endete für die Teilnehmer die dritte Phase dieser Ausbildung.

Ziel des Projekts ist es, die Schulen in Salzgitter zu entlasten, Schülern ihre Integration zu erleichtern und Flüchtlingen, die früher als Lehrer, Erzieher oder Sozialpädagogen gearbeitet hatten, in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Mit Hilfe des Jobcenters dauerte es nicht lange, passende syrische Kandidaten mit Erfahrungen zu finden. „Dieses Projekt ist eine Bereicherung für alle. Es hat viel Entspannung in den Schulen verbreitet. Alle Schulen waren von den Ergebnissen begeistert“, so die Erste Stadträtin Christa Frenzel.
In der dritten Phase ging es darum, dass die Teilnehmer ein einheitliches Deutschniveau erreichen und ihre Kenntnisse ausbauen. Dazu besuchten sie Sprachkurse und wurden an zwei Tagen in der Woche in Schulen eingesetzt. Eine der motivierten Projektteilnehmer war Shaza Alouni, die als Lehrerin in einer Grundschule das Personal unterstützte. So ließen sich sprachliche und kulturelle Barrieren zu Schülern überbrücken, die noch kaum deutsch sprechen. Während der ersten Praktikumstage wurde ihr schnell klar, dass das Schulsystem in Deutschland ein ganz anderes ist.
„Hier stehen die Schüler im Mittelpunkt und nicht die Lehrer. Dennoch konnten mir meine Vorerfahrungen enorm weiterhelfen. Das Praktikum war sehr spannend, auch wenn ich die Kinder anfangs kaum verstehen konnte“, so Shaza Alouni. Dank des Projekts konnte sie bis heute ihre deutschen Sprachfähigkeiten verbessern. Die Lehrerin und Betreuerin der Teilnehmerin an der Grundschule, Frauke Kuba, empfand die Mithilfe ebenfalls positiv: „Der Bedarf ist riesig bei uns. Bei schwierigen Elterngesprächen war sie eine große Unterstützung. Man merkt, dass die Teilnehmer ausgebildete Lehrer sind.“ Für 14 Teilnehmer beginnt im August die vierte und somit letzte Phase des Projekts. Finanziert wird der Kurs durch das Jobcenter Salzgitter.