Salzgitter-Bad: Trotz Handicap täglich im Job
Für Menschen mit Behinderung ist der Alltag oft nicht einfach zu meistern. An ein Berufsleben kann dabei oftmals gar nicht gedacht werden. Anders bei Wynton Duda. Trotz Schwerbehinderung arbeitet er für das Gesundheitsamt in Salzgitter-Bad.
Wyntons Leben wird seit seiner Geburt von einer Muskelschwund-Erkrankung (spinaler Muskelatrophie) bestimmt. Der heute 19-Jährige macht einen glücklichen Eindruck, trotz seiner gesundheitlichen Einschränkungen, am Berufsleben teilhaben zu können. Wynton Duda arbeitet fünf Stunden täglich in der Pförtnerloge des Gesundheitsamtes im ehemaligen städtischen Klinikum in Salzgitter-Bad. Zu seinen Aufgaben zählen neben der Empfangnahme von Besuchern auch Telefondienst und Aktenbearbeitung. „Und manchmal unterstütze ich den Sicherheitsdienst“, scherzt Wynton.
Seine Tätigkeit konnte im Rahmen einer besonderen Maßnahme gefördert und realisiert werden. „Unterstützende Beschäftigung (UB) ist eine Maßnahme zur individuellen betrieblichen Qualifizierung“, erklärt Jörg Frommberger vom Reha-Team der Agentur für Arbeit. Die UB richtet sich an Menschen mit Behinderung, die einen besonderen Unterstützungsbedarf haben. Dabei geht es um junge Menschen, für die eine normale Berufsausbildung wegen Art und Schwere ihres Handicaps nicht in Betracht kommt. Barrierefrei und behindertengerecht wurde der Arbeitsplatz eingerichtet. Eine Gegensprechanlage, ein Head-Set zum Telefonieren und ein angepasster Schreibtisch sind nur einige Merkmale, die angepasst werden mussten. Trotz des umgestalteten Arbeitsplatzes benötigt Wynton weitere Betreuung. Dabei hilft ihm sein persönlicher Assistent Jan Schepers.
Wynton, der übrigens eingefleischter Bayern-München-Fan ist, absolvierte vor zwei Jahren ein Schülerpraktikum beim Jugendamt. „Dadurch ist der Kontakt zur Verwaltung nie abgerissen“, erklärt er. Für Thomas Albrecht, Fachdienstleiter Personal, ist es eine Genugtuung, dass Wynton Duda diese berufliche Möglichkeit erhalten hat. Sein Appell: „Ich wünsche mir, dass alle Unternehmen ihre Möglichkeiten prüfen, um Menschen wie Wynton eine berufliche Chance zu geben.“
Stadträtin Christa Frenzel freut sich über das gemeinsame Zusammenwirken der einzelnen Institutionen. „Das kreative Zusammenarbeiten hat reibungslos funktioniert und dafür bedanke ich mich“, so Frenzel. Neben der Stadt Salzgitter und der Bundesagentur für Arbeit war die Deutsche Angestellten-Akademie im Rahmen der Maßnahme eingebunden. bk