Ver.di: "Klinikum SZ mit Ritt auf der Rasierklinge"
Klinikum Salzgitter. Foto: mh

Ver.di: "Klinikum SZ mit Ritt auf der Rasierklinge"

Die Bilanz der Gewerkschaft ver.di zur Personaldecke im Rhön Klinikum Salzgitter ist mehr als besorgniserregend. Für Patienten und Beschäftigte ist es ein „täglicher Ritt auf der Rasierklinge“.

Bereits im November 2011 hatte ver.di auf den erheblichen Personalmangel hingewiesen. Dadurch ist eine ordnungsgemäße Patientenversorgung weiter gefährdet. Häufig kann das Personal die notwendigen Tätigkeiten nicht gewissenhaft im Sinne der Patientenversorgung durchführen.

Gewerkschaft und Betriebsrat fordern deshalb ein Sofortprogramm zu Risikomanagement und Krankheitsausfällen.

ver.di-Sprecher Jens Havemann: „Es kann kein „Weiter so“ geben! Es muss dringend genau geregelt werden, was passiert, wenn Beschäftigte vor Ort absehen können, dass sie aufgrund der zu geringen Personaldecke nicht alles schaffen können. Wir müssen sicherstellen, dass im Akutfall die Maßnahme sofort greift, ohne dass es zu einer Unterversorgung kommt.“

Die aktuelle Personalsituation ist nicht nur für die Patienten belastend, sondern auch für die Beschäftigten. Das ständige „Holen aus dem Frei“ ist gesundheitlich extrem belastend, weil sich der Körper nicht regenerieren kann. Unweigerlich führt dieser Zustand früher oder später zu Krankheitsausfällen.

Gewerkschaft und Betriebsrat befürworten einen Springerpool oder eine Rufbereitschaft, um auf kurzfristige Ausfälle reagieren zu können.

Gern verweist die Geschäftsführung des Rhön Klinikum Salzgitter darauf, dass in Salzgitter konzernübliche Stellenpläne eingehalten und umgesetzt würden.
Dazu Jens Havemann: „Selbst wenn die Behauptung tatsächlich zutreffen sollte, was keiner überprüfen kann, beweist die Realität, dass der Stellenplan den Praxistest nicht besteht.  Wenn am Ende permanent nur die Wahl zwischen Unterversorgung der Patienten oder Gesundheitsgefahr für die Beschäftigten bleibt, kann doch wohl etwas nicht stimmen. Wer im Krankenhaus am Personal spart, spart letztlich bei den Patienten und deren Versorgung.“

bk