Volksbank Braunschweig-Wolfsburg: Gelunger Neujahrsempfang in Salzgitter
Auch wenn schon etwas Wasser die Fuhse hinab geflossen ist, für einen Neujahrsempfang mit einer nachdenklichen Botschaft ist es nie zu spät. Jedenfalls erntet die Volksbank Braunschweig-Wolfsburg mit ihrer Veranstaltung Ende Januar immer mehr Zuspruch. Mehr als 200 Gäste kamen gestern zum Gedankenaustausch ins Foyer der Wirtschafts- und Innovationsförderungsgesellschaft (WIS) in Salzgitter-Bad.
So freute sich Bankdirektor Steffen Krollmann in seiner Begrüßung über „steigende Zahlen“. Erstmals habe der Neujahrsempfang die 200er-Marke übertroffen. „2013 war ein gutes Jahr, und ich freue mich auf 2014“, sagte Krollmann. Die fröhlich-entpsannte Atmosphöre in dem Raum hinterließ den Eindruck, als ginge es seinen Gästen ähnlich.
Bei Oberbürgermeister Frank Klingebiel war es jedenfalls so, wie dieser im sogenannten Treppengespräch verriet. Auf den Stufen zu den WIS-Büroräumen berichtete Klingebiel von einem „anstregenden und spannenden Jahr“, das aber Spaß gemacht habe. „Auch wenn manches nicht geklappt hat“, sagte er mit Blick auf die gescheiterte Pläne für das „Insutrium“ in Salder, das er nach wie vor für eine gute Idee halte. Er ging auch auf die Schwierigkeiten der Salzgitter AG ein, die aber versuche, ihre Probleme gemeinsam mit der Arbeitnehmerschaft zu lösen.
Mit Freude berichtete Klingebiel vom erstmaligen Zuwachs bei Bevölkerungszahl seit 20 Jahren, auch wenn das Plus von 61 nur gering erscheine, aber über Jahre hinweg habe Salzgitter jedes Jahr um die 1000 Einwohner verloren. Klingebiel: „Wir haben es geschafft, Menschen in diese wunderbare Stadt zu locken.“ Das dürfe gerne so weitergehen, nannte er als Wunsch für dieses Jahr.
Von Verlusten musste auch Propst Joachim Kuklik berichten, der als zweiter Interview-partner auf der Treppe auf die Folgen der Affäre um den katholischen Bischof Tebartz von Elst angesprochen wurde. Diese habe auch zu Austritten bei der evangelischen Kirche geführt. „Da unterscheiden die Menschen nicht.“ Vielmehr achteten diese immer stärker auf die Glaubwürdigkeit des Botschafters und ob dieser auch nach seiner Botschaft lebt.
Kuklik zeigte sich „dankbar und froh“ über das gute Netzwerk in Salzgitter. Die Stadt setze sich ein, für überzeugende Konzepte fänden sich auch Sponsoren. Dabei stellte Kuklik die Konfession hinten an und betonte die diakonische Arbeit der Kirche. Diese müsse vor allem an der Seite derer stehen, „die es schwer haben im Leben.“
Mit Blick auf 2014 forderte er die Zuhörer zum Miteinander auf. Ob in Europa oder auf kommunaler Ebene. Kuklik: „Wir sind alle aufeinander angewiesen und müssen miteinander reden.“ Auch deshalb lobte er die Volksbank BraWo für ihren Neujahrsempfang. Dank der Gespräche habe er sich in der nächsten Woche fünf Telefonate gespart.