Warnstreik und lauter Protest: Metaller in Salzgitter werfen die Brocken hin
Etwa 4.500 Beschäftigte sind am Mittwoch einem Aufruf der Industriegewerkschaft Salzgitter-Peine gefolgt und haben für zwei Stunden die Brocken hingeworfen: Eine Protestveranstaltung vor den MAN-Werkstoren flankierte den Warnstreik.
„Die Belegschaften sind mittlerweile stinksauer, weil die Unternehmen zu vernünftigen Verhandlungen in Niedersachsen nicht bereit sind,“ sagte Brigitte Runge, von der IG Metall Salzgitter-Peine. Aufgerufen zum Warnstreik waren die Beschäftigten von Alstom, Bosch, Funkwerk, MAN, Stoll, Stratiforme und Voith.
Rund 1500 VW-Beschäftigte nahmen an der Protestveranstaltung teil, um die Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie zu unterstützen. Ferner kamen Solidaritätsdelegationen aus weiteren Metall- und auch Stahlbetrieben erschienen wie von der SZFG, SZST, VPS, DEUMU, telcat, Meyer, Schraubenwerke Meusel sowie der Peiner Umformtechnik. Magna beteiligte sich mit betrieblichen Aktionen: Alle Schichten legten für zwei Stunden die Arbeit nieder.
„Wir machen noch mal richtig Druck auf der Zielgeraden,“ sagte Hartmut Meine, IG Metall-Bezirksleiter für Niedersachsen und Sachsen-Anhalt. Zum Thema Übernahme der Ausgebildeten machten Janice Kowolik und Jessica Dremmler (beide MAN) deutlich, wie die Situation in den Betrieben aussieht. „Wir wollen eine unbefristete Übernahme, weil junge Leute eine planbare Zukunft brauchen. Ein festes Arbeitsverhältnis nach der Ausbildung sollte doch das Normalste der Welt sein,“ erläutert Kowolik, „zumal die Unternehmen lautstark einen Fachkräftemangel bejammern.“
Im Stahlbereich konnte zum Jahresanfang eine unbefristete Übernahme vereinbart werden. Bei Volkswagen gibt es schon seit einigen Jahren eine unbefristete Übernahmeregelung. Gesamtmetall lehnt laut IG Metall die unbefristete Übernahme strikt ab.