Wenn alles dunkel ist: Realschüler aus Salzgitter lernen die Blindheit kennen
Wie ist es, blind zu sein oder mit einem Grauen Star leben zu müssen? Diese Erfahrung haben haben die Emil-Langen-Realschüler machen dürfen. Die Christoffel-Blindenmission (CBM) war mit ihrem Erlebnisgang in Salzgitter.
Wer zum ersten Mal eine Brille aufsetzt, die den Grauen Star simuliert, wird automatisch unsicher. Plötzlich nur noch hell und dunkel sehen zu können und nahezu blind zu sein, ist für viele Menschen eine neue Erfahrung. Diese und andere konnten die Schüler aus Salzgitter im Erlebnismobil der Christoffel-Blindenmission sammeln.
Ausgestattet mit Spezialbrille und einem Langstock gingen die Mädchen und Jungen über den Parcours, der in einem Lastwagen untergebracht ist. Für einige Minuten mussten sie sich ganz auf ihren Tast- und Hörsinn verlassen. Auf dem zehn Meter langen Rundgang wurde eine Treppenstufe zu einer echten Herausforderung.
Die Teilnehmer nahmen den Wechsel des Bodenbelags bewusster wahr, Geräusche gaben ihnen die Richtung an. Die jungen Besucher erleben die Welt aus der Perspektive blinder Menschen. Außer Informationen zur Arbeit der CBM bekamen die Schüler viele Tipps für den Umgang mit blinden Menschen. Es wurden Hilfsmittel vorgestellt wie tastbare Bilder, Bücher und Spiele. Außerdem konnte die Braille-Blindenschrift ausprobiert werden.
Die CBM zählt zu den größten und ältesten Organisationen der Entwicklungszusammenarbeit in Deutschland. Ihre Aufgabe ist es, das Leben von Menschen mit Behinderungen zu verbessern, Behinderungen zu vermeiden und gesellschaftliche Barrieren abzubauen. Sie setzt den Erlebnisgang seit 1989 deutschlandweit ein. Seitdem bewegten sich mehr als 450.000 Besucher nahezu blind über den Parcours. Und alle dürften ähnlich empfunden haben wie die Schüler aus Salzgitter, die danach sagten. „Es ist schön, sehen zu können.“