Werbegemeinschaft Salzgitter-Bad steht kurz vor der Auflösung

SZ-Bad. Trübe Aussichten in der Altstadt im Süden der Stadt. Der noch amtierende Vorstand der Werbegemeinschaft Salzgitter-Bad hat nun zur außerordentlichen Mitgliederversammlung Ende April eingeladen, um den ornungsgemäßen Verein aufzulösen. „Leider ist es trotz intensiver Bemühungen nicht gelungen, die zukünftig vakanten Vorstandsämter neu zu besetzen“ heißt es in dem internen Schreiben. Die Vorsitzende Sabine Kaiser war zur keiner Stellungnahme bereit. Es sei alles gesagt, ließ sie hallo Salzgitter auf Nachfrage wissen. Niemand habe sich nach der letzten Mitgliederversammlung Ende Februar gemeldet oder habe gefragt, was nun passiert. Daher der nächste Schritt.

Sabine Kaiser selbst und ihr Vorstandsteam mit Carola Kohring und Annette Leichtmann hatten bereits im September letzten Jahres bekannt gegeben, dass sie nicht mehr zur Wiederwahl bereit stehen. Nur einer warf auf der letzten Mitgliederversammlung den Hut in den Ring und zeigte Interesse am Vorstandsposten. Heinz Strauß, Inhaber der Firma Bergenroth, würde nur unter der Bedingung eines kompletten Vorstandteams die Führung übernehmen.
Doch der damalige Apell von Ortsbürgermeister Hoffmann an den Vorstand: „Versuchen Sie ein Team um Herrn Strauß zu bilden“ scheint zu scheitern. Gespräche mit der Vorsitzenden und Heinz Strauß ergaben lediglich, dass sich bisher niemand weiteres gefunden hat, der mitmachen will.
Der mögliche Vorsitzende wiederum habe sich mehr Entgegenkommen seitens des Vereins und der Wirtschafts- und Innovationsförderung Salzgitter (WIS) gewünscht: „Bei mir hat sich nach der Versammlung kaum einer gemeldet. Ich spüre keinen Rückhalt vom Vorstand oder der WIS. Ich kann nicht mit zwei oder drei Leuten den Verein aufrecht erhalten“, sagt Heinz Strauß.
Dass Sabine Kaiser und ihr Team nach der langen Suche bereits 2015 „nun nicht mehr Klinken putzen kommen“, betonte die Vorsitzende bereits in der letzten Versammlung. Auch Franziska Behrenz, Citymanagement und Innenstadtmarketing der WIS, ist sich keiner Schuld bewußt: „Wenn Herr Strauß Unterstützung gewollt hätte, hätte er gerne auf uns zukommen können. Ich dachte, er wolle sein Team selbst suchen. Wir wollen ihm niemanden vorschreiben.“ Auch Behrenz könne keine Freiwilligen „herbeizaubern“, sollte sich jedoch die Auflösung des Vereins nach über 50-jährigen Bestehen abzeichnen, fände auch sie es sehr schade, einen wichtigen Partner der WIS zu verlieren.
Die Fronten in dem Ort scheinen verhärtet. Jeder wartet auf ein Zukommen des anderen. Wenn sich allerdings bis zum 24. April niemand findet, wird auf der kommenden Versammlung über die Auflösung abgestimmt. Sollte sich eine Dreiviertelmehrheit für das Ende des Vereins aussprechen, steht die Werbegemeinschaft Salzgitter-Bad vor dem Aus. Es bleibt abzuwarten, ob sich noch jemand bewegt.