Wolfs-Unfall auf der Industriestraße in Salzgitter
Bei dem tödlich verletzten Tier handelt es sich um einen Jungwolf. Der Kadaver wird in Berlin unterwucht. Foto: rk

Wolfs-Unfall auf der Industriestraße in Salzgitter

SZ-Watenstedt. Wölfe leben auch in Salzgitter. Diese Vermutung ist nun amtlich. Grund ist ein Verkehrsunfall auf der Industriestraße, bei der eine Fahrerin einen Wolf am vergangenen Mittwoch gegen 22 Uhr überfahren und tödlich verletzt hat.

Als er über die Straße wollte, erfasste die Frau mit ihrem Wagen den etwa ein Jahr jungen männlichen Wolf. Damit ist klar, dass die Tiere auch in der Flächenstadt zuhause sind. „Das ist ein erster objektiver Nachweis für mehrere unbestätigte Wolfbeobachtungen. Weitere Hinweise auf Vorkommen wie Fallwild oder Extremente liegen nicht vor“, so Simone Kessner, Pressesprecherin der Stadt, auf hallo-Anfrage. Es gehe nun darum, „nicht in Panik oder Hysterie zu verfallen, sondern besonnen die weitere Entwicklung zu beobachten“. Seit Jahresbeginn wurden in Niedersachsen zehn Verkehrsunfälle mit Wolfsbeteiligung gemeldet. Simone Kessner: „Es handelt sich in der Mehrzahl um Jungwölfe, die sich auf der Suche nach geeigneten Lebensräumen befinden.“ Diese Vermutung gelte auch für den Jungwolf in Salzgitter.
Die Untere Naturschutzbehörde sorgt in Zusammenarbeit mit dem zuständigen Wolfsbüro des Landes für die Überführung zum Leipniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung in Berlin. Dort wird der Kadaver untersucht. Er steht im Eigentum der Stadt und soll „aufgrund seines guten Allgemeinzustandes in präparierter Form nach Salzgitter zu Ausstellungs- und Schulungszwecken zurückkehren“, schreibt Simone Kessner. „Die dafür erforderliche artenschutzrechtlichen Ausnahmegenehmigungen wurden in Aussicht gestellt.“rwe