Zensus bringt Gewissheit: Salzgitter ist keine Großstadt mehr
Salzgitter ist keine Großstadt mehr. Dies ist das Ergebnis der Volkszählung aus dem Mai 2011. Danach bringt es die Stadt nur noch auf 98 500 Einwohner, das sind mehr als 3000 weniger als in der bisherigen Statistik vermerkt.
Das Statistische Bundesamt legte mit dem Zensus am Freitag die Daten offen. In Deutschland leben mit 80,2 etwa 1,5 Millionen Menschen weniger als bisher angenommen, auch für Niedersachsen wurde die Zahl von 7,91 auf 7,77 Millionen nach unten korrigiert. Für Salzgitter bedeutet die Zählung die endgüligte Gewissheit, keine Großstadt mehr zu sein. Das hat aber nicht unbedingt negative Folgen. In der Neuberechnung des Finanzausgleiches kann die Stadt mittelfristig sogar mit höheren Zuschüssen rechnen.
Mit dem Leitbild einer kinder- und familienfreundlichen Lernstadt sieht Oberbürgermeister Frank Klingebiel sich und die Politik ohnehin auf dem richtigen Weg, den Bevölkerunsschwund abzumildern. Rückenwind bekommt er dabei gerade von der CDU/FDP-Frakion. Die hat beim „Wanderungssaldo“, also die Differenz zwischen Zu- und Wegzügen, seit Mitte 2009 einen stetigen Aufwärtstrend ausgemacht. „Salzgitter wird für umzugswillige Bürger immer attraktiver“, heißt es mit Blick auf die Statistischen Monatsberichte der Jahre 2008 bis 2013. Immer häufiger ist die Zahl der Neubürger größer als die derjenigen, die fortziehen.
„Dies ist keine kurzfristige Erscheinung, sondern hat sich über die letzten vier Jahre stabilisiert und ist verlässlich“, so Fraktionssprecher Rolf Stratmann. Der grundlegende Umbau bringe keine schnellen Ergebnisse. Stratmann: „Durch die angestoßenen Projekte, insbesondere die drei beitragsfreien Kindergartenjahre wird die Stadt immer attraktiver. Umzugswillige Bürger von außerhalb ziehen Salzgitter immer häufiger in die engere Wahl, Einwohner bleiben inzwischen oft lieber hier.“