Zu viel Verkehr: Die Sorgen in Salzgitter-Salder bleiben
SZ-Salder. Die Museumstraße ist ein wahres Nadelöhr. Lastwagen rauschen am engen Gehweg vorbei. Autos bremsen teils erst kurz vorm Zebrastreifen ab. Grundschüler und Kindergartenkinder haben einen gefährlichen Weg zu ihren Einrichtungen. Die 30er-Zone wird von vielen Verkehrsteilnehmern ignoriert, kritisieren Anwohner und Eltern.
„Fast täglich beobachte ich hier am Zebrastreifen Beinah-Unfälle“ äußert sich Vater Markus Conti besorgt. Damit es nicht zum Notfall kommt, hat er gemeinsam mit Nachbarn gehandelt. Mit Wolfgang Helbig, Willi Girelli und Steve Müller versetzte Conti die Geschwindigkeitsanzeige vom Zebrastreifen zirka 40 Meter in Richtung Kreuzung Vor dem Dorfe. „Das bremst die Fahrer schon viel eher ab und die Wagen kommen nicht erst in Höhe der Schule auf Tempo 30“, betont Conti.
Der aufwendige Akkuwechsel, den Karl-Heinz Breshler vornahm, will Conti durch eine Solarmodul-Spende ersetzen. Dank Familie Przyklenk/Sagemann ist dies nicht notwendig. Die direkten Anwohner stellen den Strom für die Geschwindigkeitsanzeige zur Verfügung. „Es ist nirgends so schlimm wie hier“, berichtet Anwohnerin Gudrun Sagemann.
„Das hohe Verkehrsaufkommen, die vielen ortunkundigen Lkws, die teils zu engen Bürgersteige, fehlende Fußwege sind unbefriedigend und lassen die Salderaner verzweifeln“, schildert Conti sichtlich erbost die Situation. Er hofft auf ein offenes Ohr, Unterstützung im Rathaus und eine weitere Entschärfung des Nadelöhrs. Zukünftig wollen die Bürger einen weiteren Zebrastreifen in Höhe der Kirche erkämpfen.
Doch das scheint schwieriger als gedacht. Die Stadt Salzgitter sieht keinen Grund zum Handeln. „In Sachen Verkehrssicherheit für Schulkinder gab es an der Museumstraße bisher keine Auffälligkeiten“, berichtet Maren Landwehr von der Pressestelle. Aus Fahrtrichtung „Vor dem Dorfe“ seien es hinter der Kurve noch 100 Meter bis zum Zebrastreifen. Dieser ist laut Landwehr klar und einwandfrei erkennbar. „Aus dem unteren Bereich der Museumstraße kommend sind es nach der Kurve zwar lediglich 40 Meter bis zum Fußgängerüberweg. Allerdings ist dieser zusätzlich noch durch ein Blinklicht kenntlich gemacht. Bei einer Höchstgeschwindigkeit von 30 Kilometer pro Stunde bleibt genug Zeit für den Autofahrer, um auf querende Kinder entsprechend zu reagieren. Zusammenfassend wird das angesprochene Gefahrenpotenzial nicht bestätigt und ein zweiter Zebrastreifen als nicht erforderlich betrachtet.“
Nach der Diskussion mit Rat, Verwaltung und Bürgern 2016 wurde eine Machbarkeitsstudie zu einer möglichen Ortsumgehung seitens der Stadt in Auftrag gegeben. „Die Ergebnisse werden voraussichtlich Anfang 2018 vorliegen“, so Maren Landwehr. Diese sollen der Politik und den Bürgern dann noch im ersten Quartal präsentiert werden.