Züge aus Salzgitter fahren bald in Sachsen
Nach der Vorstellung der „Coradia Continental“-Fahrzeuge durch Didier Pfleger (links) wurden gleich 16 Züge nach Mitteldeutschland überführt. Foto: pa

Züge aus Salzgitter fahren bald in Sachsen

SZ-Watenstedt. Ab Juni 2016 rollen Züge „Made in Salzgitter“ über die Bahnstrecken des Elektronetzes Mittelsachsen (EMS) zwischen Dresden, Chemnitz, Plauen, Hof und Zwickau. Die ersten 16 neuen „Coradia Continental“-Fahrzeuge von Alstom sind an den Verkehrsverbund Mittelsachsen (VMS) als Aufgabenträger und Transdev Mitteldeutschland GmbH (Mitteldeutsche Regiobahn – MRB) als künftigen Betreiber übergeben worden.

Den Auftrag über insgesamt 29 Züge im Wert von 150 Millionen Euro hatte Alstom mit dem Zweckverband Verkehrsverbund Mittelsachsen (ZVMS) im März 2014 abgeschlossen. In einem weiteren Paket von fünf Millionen übernimmt Alstom die Instandhaltung der Fahrzeuge über einen Zeitraum von 16 Jahren. „Wir sind sehr stolz darauf, dass wir alle technischen und organisatorischen Probleme gemeistert haben und schon die ersten Züge ausliefern können“, freute sich Didier Pfleger, Vice President Germany & Austria von Alstom. Er dankte den Vertretern von VMS und der Transdev Mitteldeutschland, dass sie sich für die technisch innovativen Alstom-Züge entschieden haben. Immerhin sei die Coradia-Familie mit mehr als 3.000 verkauften Fahrzeugen eine der bewährtesten modularen Zugreihen.
Davon sind 1.200 im Einsatz in Dänemark, Deutschland, Frankreich, Italien, Luxemburg, den Niederlanden, Portugal, Schweden und Spanien. Wichtig waren dem VMS unter anderem die große Behindertentoilette, das Blindeninformationssystem (BLIS) und ein großer Mobilitätsbereich, um auch Rollstuhlfahrern viel Komfort bieten zu können. Die hochwertige Ausstattung kommt einem Fernverkehrszug sehr nahe.
Alstom Projekt Direktor Jürgen Engelke berichtete darüber, dass das Unternehmen mit viel Einsatz die Anforderungen umgesetzt habe. Er dankte Projektleiterin Tanya Altmann und ihrem Team für das gelungen Produkt. Gleich nach der Präsentation wurden die elf dreiteiligen und die fünf fünfteiligen Fahrzeuge, die zwischen 350 und 460 Fahrgäste transportieren können, auf den Weg gebracht. Die Züge sollen zum Fahrplanwechsel im Juni auf die EMS-Strecke von Elsterwerda und Dresden über Chemnitz und Zwickau bis Hof zum Einsatz kommen. Das Netz umfasst insgesamt etwa 7,3 Millionen Zugkilometer. Der Rest der „Coradia Continental-Flotte“ wird in den kommenden Wochen ausgeliefert. pa