Zwillingsschwestern aus Salzgitter eröffnen erste Ausstellung
Salzgitter. Wenn die Heinze-Zwillinge zusammen in der Natur fotografieren, vergessen sie gerne die Zeit. Auf dem Boden kauernd vor Pflanzen, auf denen Insekten sitzen, werden sie von Passanten auch mal schief angesehen. Aber für ein gutes Foto ist ihnen nichts zu schade. Ihre Bilder werden ausgestellt in der Stadtbibliothek in Salzgitter-Bad. Die offiziele Eröffnung der Ausstellung beginnt am Montag, 1. April, um 18.30 Uhr. Letzter Tag ist der 28. Juni.
Hannelore und Angelika Heinze sind schon seit vielen Jahren mit der Kamera unterwegs. Angefangen hatte alles mit einer Kodak Fotobox ihres Vaters. Zehn Jahre alt waren die beiden damals. Danach hat die Fotografie sie nicht mehr losgelassen.
Als die Zwillingsschwestern sich 1989 ihre Pferde anschafften, lebte die Leidenschaft für die Fotografie neu auf. Immer mit einer Kamera bewaffnet, bemerkten sie in der Natur schnell ihre Faszination für Insekten. „Da fliegt mal hier etwas und mal da etwas“, erzählt Angelika Heinze begeistert. „Manchmal wissen wir selbst nicht genau, was wir fotografieren, aber es ist einfach wunderschön“, so Hannelore Heinze.
Über eine befreundete Fotografin bekamen die Schwestern erste Einblicke in die professionelle Arbeit. 2017 besuchten sie zwei Einsteigerkurse an der Volkshochschule Danach traten sie dem kreativen Fotopool der VHS bei. Außerdem sind sie Mitglied in der NABU-Fotogruppe. „Es macht Spaß, sich mit anderen Fotobegeisterten auszutauschen“, so Hannelore Heinze.
Die Heinzes machen außerdem oft Urlaub auf Baltrum, ihrer „Lieblingsinsel“. Als sie das erste Mal vor mehr als 40 Jahren dort waren, haben sie sich sofort in das Eiland verliebt. Auch dann ist die Kamera immer dabei. Am liebsten besuchen sie die Insel zu den Zugvogeltagen. Diese bieten tolle Motive.
Wichtig für die Makrofotografie der beiden ist das richtige Objektiv. „Ich habe schon mal mit einem riesigen Objektiv vor einem Schmetterling gestanden und ehe ich es gewechselt hatte, war er weggeflogen“, erzählt Angelika Heinze. Deswegen war es den beiden bei der Anschaffung einer neuen Kamera wichtig, dass diese gut in die Ferne und auf Nähe fotografieren kann – und das mit demselben Objektiv.
Die Zwillinge investieren in ihre Fotografie viel Zeit und Herzblut. „Wir sind mal eine Zeitlang jeden Morgen ganz früh auf eine Wiese gefahren, um das Schlüpfen der Marienkäfer nicht zu verpassen“, erzählt Hannelore Heinze begeistert.
Vor ihrer ersten eigenen Fotoausstellung sind sie etwas aufgeregt. „Unsere Bilder der Öffentlichkeit zu zeigen, ist komisch“, beschreibt es Hannelore Heinze. Unterstützung bei der Ausstellung bekommen sie von Marianne Kalninz, Leiterin der kreativen Fotopools. „Wir wollen den Menschen zeigen, was aus Insekten wird“, betont Angelika Heinze. Den beiden Hobbyfotografinnen ist es wichtig, die kleinen Tiere sichtbar zu machen. „Wenn jemand das nächste Mal einfach eine Fliege töten will, soll er vorher darüber nachdenken, wie schön so ein Tier sein kann.“