2000 Wohnungen: Investor will Bürger beteiligen
2000 Wohnungen für Wolfsburg: Anette Mischler, Henrik Thomsen, Friederich Sahle und Klaus Groth von der Investorenseite mit Oberbürgermeister Klaus Mohrs und Stadtbaurat Kai-Uwe Hirschheide (v.l.).Foto: Photowerk

2000 Wohnungen: Investor will Bürger beteiligen

Nordsteimke/Hehlingen. Ein einzelner Investor will in Wolfsburg mindestens 2000 Wohnungen bauen (hallo berichtete). Am Mittwoch stellte die Berliner Groth Gruppe ihre 700 Millionen Euro schweren Pläne für das Neubaugebiet Nordsteimke/Hehlingen vor. Auch die Firma Sahle Wohnen aus Greven war im Rathaus dabei – sie wird der spätere Vermieter.
Seit anderthalb Jahren lau-fen die Gespräche zwischen dem Investor und der Stadt. Kamen angesichts der Diesel-Affäre nicht Zweifel auf, mehr als eine halbe Milliarde Euro in diese Stadt zu stecken? „Ich hatte überhaupt keine Bedenken, Wolfsburg lebt und wird weiter leben, genau wie Volkswagen“, sagte am Mittwoch Unternehmensgründer Klaus Groth. Und mit neuen Quartieren wie dem geplanten im Wolfsburger Südosten habe das Unternehmen schon viel Erfahrung. Das Projekt Lichterfelde-Süd in Berlin etwa habe eine ganz ähnliche Gliederung.
Späterer Vermieter soll Sahle Wohnen werden – das Unternehmen hat bereits 400 Wohnungen in Reislingen-Südwest. „Mit Wolfsburg haben wir bisher nur gute Erfahrungen gemacht“, so Friederich Sahle. Zur Firmenphilosophie gehöre, „nicht Wohnraum zu vermieten, sondern Wohnen“. Dazu gehöre zum Beispiel eine aktive Unterstützung und Zusammenführung der Nachbarschaft – sofern die Menschen dies wünschten.
Groth-Geschäftsführer Henrik Thomsen erläuterte die nächsten Schritte. Zunächst einmal muss der Rat der Stadt dem grundlegenden Vorhaben des Investors am 17. Juni zustimmen. Eine Analyse soll dann offenlegen, welcher Bedarf und welche Nachfrage an Wohnungen in Wolfsburg eigentlich besteht. In Workshops mit Architekten sollen dann die tatsächlichen Baupläne reifen.  „Wir wollen die Bürger ins Verfahren mit einbinden“, versicherte Thomsen. Dies sei bewährte Praxis beim Unternehmen. Der Wohnungsbau solle zeitgleich an zwei Enden des Areals beginnen: im Süden gegenüber Real und ganz im Norden.
Oberbürgermeister Klaus Mohrs (SPD) freute sich: „Auch große externe Investoren glauben an unsere Stadt!“ Die meisten ihrer Großprojekte hat die Groth-Gruppe im Raum Berlin umgesetzt.