Babyleiche: Ermittlungen auf Hochtouren
Knesebeck. Noch immer gibt es keine heiße Spur zu den Eltern des bei Knesebeck gefundenen toten Säuglings, gleichwohl laufen die Ermittlungen der Gifhorner Mordkommission unverändert auf Hochtouren. Auch hat die Polizei Kontakte zu Dienststellen in den benachbarten Landkreisen aufgenommen.
Am Samstag vor einer Woche wurde von Müllsammlern eine Babyleiche in einer Plastiktüte am Schleichweg zwischen Knesebeck und Vorhop gefunden. Nachdem die Obduktion des zu sehr verwesten Babyleichnams keinen Hinweis zur Todesursache erbrachte und weder Personenspürhunde noch Bereitschaftspolizei am Montag neue Spuren am Fundort fanden, konzentriert sich die Mordkommission zurzeit vor allem auf Zeugenhinweise. Wichtig wäre ihr zu wissen, wer verdächtige Beobachtungen rund um den Fundort gemacht hat. „In den vergangenen zwei Wochen“, sagt Polizeisprecher Thomas Reuter. Damit sprechen die Beamten nicht nur Grundstückseigentümer, Hundebesitzer und Jagdpächter an, sondern auch Berufspendler. Die K 29 ist nicht weit vom Fundort weg.
Gibt es Frauen, die kürzlich schwanger waren, aber jetzt gar kein Kind haben? Mit dieser Frage richtet sich die Mordkommission auch an Praxen. „Da wird auch jeder Arzt mitmachen“, sagt Reuter. Ärztliche Schweigepflicht? „Zur Not gibt es einen richterlichen Beschluss.“
Diese Fragen lesen jetzt auch Pendler in den Bussen der VLG (Verkehrsgesellschaft Landkreis Gifhorn). „Die Kripo hat uns gefragt, weil wir doch viele Leute erreichen“, sagt Betriebsleiter Henrik Bude. „Wir machen mit.“ Deshalb habe die VLG alle 150 Linienbusse mit den Flugblättern der Polizei ausgestattet. 50 davon habe sie selbst noch im Farbkopierer nachgedruckt.
Ist die Person, die die Babyleiche in einer Plastiktüte bei Knesebeck abgelegt hatte, überhaupt aus dem Kreis Gifhorn? „Wir haben längst Kontakt mit den benachbarten Dienststellen aufgenommen“, berichtet Reuter über die Zusammenarbeit zum Beispiel mit den Kollegen in Celle, Uelzen und Salzwedel. „Wir sind da sehr gut vernetzt.“