Bürgerstiftung sucht ehrenamtliche Lesehelfer
Kindern schon in der Kita den Spaß an Büchern vermitteln: Das tun ehrenamtliche Lesepaten. Photowerk

Bürgerstiftung sucht ehrenamtliche Lesehelfer

Wolfsburg. „Eine Kindheit ohne Bücher wäre keine Kindheit“, hat Astrid Lindgren einst gesagt. Damit Wolfsburgs Kinder von Anfang an Spaß am Lesen haben, schickt die Bürgerstiftung ehrenamtliche Lesehelfer an Kitas und Schulen. Bald gibt es wieder Einsteigerkurse, in denen die Erwachsenen alles Nötige dafür lernen können.
Dabei gibt es zwei unterschiedliche Einsatzbereiche: Lesepaten kommen ein- bis zweimal die Woche in eine Kita, um kleinen Gruppen von Kindern vorzulesen. „Außerdem kommunizieren sie aber auch über die Bücher“, betont Koordinatorin Liselotte Fieting.
Die Leselernpaten hingegen arbeiten mit Schülern, und zwar einzeln. Eine Schulstunde pro Woche setzen sie sich mit einem Kind zusammen, das noch Schwierigkeiten beim Lesenlernen hat, üben mit ihm und vermitteln vor allem Spaß an der gar nicht so leichten Aufgabe. Die Koordinatorinnen Barbara Homburg und Ulrike Lüdiger haben dafür seit 2010 eine beachtliche Sammlung an Aufgaben-, Arbeits- und Spielblättern zusammengestellt. Auch sonst unterstützten die Organisatoren die Ehrenamtlichen: Es gibt ein kostenloses Tagesseminar zur Vorbereitung, und bei regelmäßigen Treffen tauschen die Freiwilligen Erfahrungen und Ideen aus. Außerdem bekommen alle Leseunterstützer eine kostenlose Büchereikarte, mit der sie Kinderbücher ausleihen können. Aktuell arbeiten 64 Lesepaten in 38 Wolfsburger Kitas, und 77 Leselernhelfer besuchen 27 der hiesigen Schulen. Der Bedarf ist damit noch lange nicht gedeckt, zumal immer mal wieder Leseunterstützer aus persönlichen Gründen nach ein paar Jahren aufhören. „Wir wollen das Lesenetzwerk nachhaltig betreiben, das geht nur mit den vielen Ehrenamtlichen“, bekräftigt Manfred Hüller von der Bürgerstiftung.
Er betrachtet mit Sorge die Statistiken: Über sieben Millionen Analphabeten gibt es in Deutschland unter den Erwachsenen. Und alle Organisatoren der Lesehilfe sind sich einig: Lesen ebnet den Lebensweg. Nicht nur in der Schule baut alles Weitere auf Lesen auf – auch Schilder, Verpackungsaufschriften, Verträge und Briefe muss ein Mensch lesen können, um durch den Alltag zu kommen.
Für die jungen ABC-Schützen fängt das Lesen aber zum Glück nicht mit Verträgen an, sondern mit Vergnügen. Von den ersten Buchstaben führt der Weg innerhalb weniger Jahre zum ersten stolz selbst gelesenen Buch. Und von da an erschließt es unzählige Fantasiewelten.