Bußgeld-Bilanz der Stadt Wolfsburg
Sogar nachts und am Wochenende im Einsatz: Der neue Blitzer des Ordnungsamtes erwischte 2018 auch auf der Dieselstraße Temposünder. Photowerk

Bußgeld-Bilanz der Stadt Wolfsburg

Wolfsburg. Etliche Autofahrer in Wolfsburg drückten 2018 ordentlich aufs Gaspedal, verbotenerweise. Das zeigt die Bilanz des städtischen Ordnungsdienstes – und das spült Geld in die Kasse. Rund 3,2 Millionen Euro kassierte die Stadt Wolfsburg insgesamt von Rasern, Falschparkern und anderen Verkehrssündern. Das ist fast genauso viel wie im letzten im Bußgeld-Rekordjahr 2015.
Ordnungsamtsleiter Jens Krause freut sich allerdings nicht, er macht sich Sorgen. „Wenn hier im Ortsgebiet teilweise das Dreifache der erlaubten Geschwindigkeit gefahren wird, dann ist das eine Entwicklung, die wir nicht tatenlos hinnehmen werden“, sagt er. Dass der städtische Ordnungsdienst 2018 wesentlich mehr Temposünder erwischte als noch 2017, liegt auch an der neuen Messtechnik, dem halbstationären „Enforcement Trailer“, der verstärkt nachts und an den Wochenenden eingesetzt wurde. Künftig solle es noch mehr mobile Messungen geben, kündigt Krause an.
Im Jahr 2018 wurden insgesamt 131.160 Verstöße angezeigt (2017: 104.081; 2016: 111.076; 2015: 129.091); darunter waren 69.497 Temposünder (Vorjahr 45.147, 2016: 45.467, 2015: 64.977). Als Ergebnis gab es 5.680 Bußgeldbescheide und 519 Fahrverbote sowie 1.847.780 Euro Bußgeld (2017: 1.242.815 Euro, 2016: 1.430.574 Euro, 2015: 1.904.261 Euro).
Die rasantesten Raser registrierten die Ordnungskräfte auf der Berliner Brücke – statt den erlaubten 50 km/h fuhr der Schnellste hier 169 km/h, der Zweitschnellste 147, es folgten 135, 129 und 125 km/h. Weitere Spitzengeschwindigkeiten gab es auf der B 188 (195 statt 100 km/h), auf der Dieselstraße (129 statt 50 km/h) und auf der Brechtorfer Straße in Wendschott (127 statt 50 km/h)
Und: „Nicht nur die Gefahr durch deutlich überhöhte Geschwindigkeit bereitet uns Sorgen. Zunehmend beobachten wir, die Polizei und auch besorgte Bürger, dass die Missachtung von Rotlicht an einigen Lichtsignalanlagen fast zum Regelfall wird“, berichtet Krause, der plant: „Hiermit werden wir uns zukünftig sehr viel stärker beschäftigen.“ 23.838 weitere Verfahren gab es, die nicht durch städtische Bedienstete, sondern durch die Polizei oder private Anzeigende (hier: überwiegend Parkverstöße) ins Rollen gebracht wurden (2017: 21.608, 2016: 18.209, 2015: 22.570), unter anderem ging es um Alkohol- und Betäubungsmittel, Verkehrsunfälle und Rotlichtverstöße. Daraus folgten 6677 Bußgeld- und Kostenbescheide (2017: 5.862, 2016: 5012, 2015: 5682) sowie 216 Fahrverbote (2017: 253, 2016: 229, 2015: 332). 797.894 Euro Bußgeld wurden eingenommen (2017: 758.345 Euro, 2016: 616.844, 2015: 735.361 Euro).“
Auch den sogenannten ruhenden Verkehr behält das Ordnungsamt im Blick. Im vergangenen Jahr wurden 37.825 Verfahren wegen Parkverstößen eingeleitet (2017: 37.326, 2016: 47.400, 2015: 41.544). 4774 Bußgeld-und Kostenbescheide wurden erlassen (2017: 4987, 2016: 4.968, 2015: 5.047). Die Einnahmen beliefen sich auf 578.096 Euro (2017: 598.360, 2016: 704.632, 2015: 610.949 Euro).