Die Streusalz-Lager sind noch immer gut gefüllt
Wolfsburg. Ein paar Nächte mit überfrierender Nässe auf den Straßen, vereisten Scheiben am Auto und zwischendurch mal ein hauchdünnes Schneedeckchen – das war bislang der Winter 2014/2015. Das milde Klima des vergangenen Rekordtemperaturenjahres scheint sich fortzusetzen – Grund zur Freude für die Kommunen, denn sie sparen an den ausbleibenden Einsätzen der Räumdienste.
Doch um für alle Fälle stets gut gerüstet zu sein, sind die Streusalz- und Splitt-Lager der Wolfsburger Abfallwirtschaft und Straßenreinigung (WAS) prall gefüllt. 1600 Tonnen Streusalz lagern bei der WAS, 500 weitere Tonnen in einem Außenlager, somit stehen wie üblich 2100 Tonnen Salz zur Verfügung. Hinzu kommen noch 600 Tonnen Splitt. Im letzten eher milden Winter wurden laut Stadtsprecher Ralf Schmidt 500 Tonnen Salz und etwa 200 Tonnen Splitt benötigt. Der Durchschnittswert liegt laut WAS-Chef Herbert Engel zwischen 300 und 700 Tonnen. Es kann aber auch ganz anders kommen: Im harten Winter 2009/10 waren die WAS-Mitarbeiter im Dauereinsatz und streuten ganze 2300 Tonnen Salz – Nachlieferung inklusive.
Salz und Splitt, die im vergangenen Jahr nicht benötigt wurden, können auch in diesem Jahr noch verwendet werden, deshalb mussten nur 500 Tonnen Salz nachgeordert werden. Die Streufahrzeuge werden derzeit noch für andere Aufgaben bei der WAS verwendet, sobald der Wetterdienst Bodenfrost meldet, werden sie mit Schneeschiebern umgerüstet und sind einsatzbereit.
Wenn es friert, wird Salz gestreut, aber warum eigentlich?
An der Oberfläche von Eis befindet sich immer ein hauchdünner Film aus Wasser. Wird Salz auf Eis gestreut, dann wird im hauchdünnen Film aus Wasser das Salz gelöst. Es entsteht eine Schicht aus Salzlösung, die nicht mehr gefrieren kann.
Es wird aus dem Eis ständig ein neuer dünner Wasserfilm aus geschmolzenem Eis gebildet, in dem wiederum Salz aufgelöst wird. Dieser Prozess setzt sich immer weiter fort, wenn genügend Salz vorhanden ist, bis das Eis vollständig geschmolzen ist.
Es bleibt am Ende des Schmelzprozesses eine Salzlösung übrig, die nicht mehr gefrieren kann. Aus diesem Grund wäre es übrigens sinnlos, in einer Gegend mit -40°C Salz zu streuen.