Eichenprozessionsspinner in Wolfsburg
Wolfsburg. Großer Wirbel um einen kleinen Falter: Der Eicheprozessionsspinner ist in aller Munde. So jetzt auch im Ausschuss für Bürgerdienste am Dienstag. Michael Sothmann, Geschäftsbereichsleiter Bürgerdienste, erklärte den Mitgliedern das aktuelle Vorgehen der Stadt: Die Nester der Insekten werden in erster Linie abgesaugt.
Überall im Stadtgebiet gibt es Meldungen über die großen gespinnstartigen Nester der raupen. Die Härchen der Raupen enthalten ein Nesselgift ähnlich der Brennnessel, das allergische Reaktionen hervorrufen und sogar bis zu vier Jahren wirksam bleiben kann. Die Stadt Wolfsburg entfernt an akuten Stellen wie an Kitas und Klinikum, Altenheimen und Schulen die Nester mit Hilfe von großen Saugern. „Das ist aufwendig und teuer, dafür ist es umweltfreundlich und schnell.“
In Wolfsburg gibt es aktuell Schwerpunkte, wo der Falter auftritt: Entlang der K 47 zwischen Kreuzheide und Brackstedt sind 74 Bäume betroffen, aktuell wird abgesaugt. Im VW-Bad und auch am Nordfriedhof sind Bäume abgesperrt worden, am Rabenberg, in Wendschott, Hageberg und Nordstadt gibt es ebenfalls Eichen mit Nestern.
Auf Nachfrage der AfD erklärte Sothmann: „Im Stadtwald finden keine Bekämpfungsmaßnahmen statt. Über entsprechende Hinweisschilder denken wir nach.“
Michael Kühn, Naturschutzbeauftragter der Stadt, wies eindringlich auf die Gefahren durch die Versprühen von Gift wie es aktuell im Landkreis Gifhorn passiert, hin: „Nicht nur die Raupen des Eichenprozenssionsspinners werden getötet Auch alle andere Insekten wie Bienen und Schmetterlinge.“ Das gesamte Ökosystem des Waldes werde so lahmgelegt. Eingehend auf eine zuvor hitzig geführte Diskussion im Ausschuss zum Thema Klimaschutz, sagte Kühn: „Wir reden über den Klimawandel. Und was wir dagegen tun können. Es hängt doch alles miteinander zusammen.“ Denn: Die Sommer werden heiß und trockener – und der Eichenprozessionsspinner mag es nun mal trocken und warm.