Elisabeth-Heim in Wolfsburg: Kündigung des alten Mietvertrages
Wolfsburg. Verunsicherung und Angst ums Zuhause bei einigen Senioren im Elisabeth-Heim: Ihnen flatterte die Kündigung ihres Mietvertrags ins Haus. Sie bekommen zwar einen neuen Vertrag, in dem aber der Abriss des Gebäudes für 2015 angekündigt wird – und eine Garantie für die Unterbringung in einer anderen Wohnung gibt es nicht.
Hintergrund ist der Eigentümerwechsel: Die Caritas verkaufte das Altenheim an die Diakonie, die ein neues Seniorenzentrum bauen will. Zum alten Komplex gehören auch 13 Seniorenwohnungen, in denen die Mieter selbständig ihr Leben meistern. In den alten Mietverträgen gab es eine Klausel zugunsten der Senioren: Sollten sie nicht mehr in der Lage sein, ihren Haushalt selbst zu bewirtschaften, wurde ihnen eine Unterbringung im Pflegeheim zugesichert. Eine reguläre Kündigung durch den Vermieter war nicht ausdrücklich vorgesehen. Trotzdem gibt es sie – zum 30. Juni.
Wenn die Senioren den neuen Mietvertrag mit der Diakonie unterschreiben, können sie in ihren Wohnungen bleiben – wie lange, ist allerdings unklar. Von der Diakonie heißt es zwar, dass der Abriss vorerst noch nicht Fakt, sondern nur ein Plan sei, und dass Hilfe bei der Suche nach einer neuen Bleibe angeboten werde. Eine schriftliche Garantie für eine Wohnung könne man den Mietern aber nicht geben.
Hans-Joachim Kühl (89) weigert sich deshalb, die Caritas-Kündigung zu akzeptieren und den neuen Vertrag zu unterschreiben. „Solange ich nichts Angemessenes gefunden habe, was ich bezahlen kann, gehe ich hier nicht weg!“, sagt er. Sieben andere Mitmieter hätten aber unterschrieben. „Aus Angst“, so Kühl.
Diakonie-Chef Ralf-Werner Günther versichert: „Wir lassen niemanden im Regen stehen!“ Außerdem beschloss der Vorstand jetzt, selbst eine Spedition für den späteren Umzug zu engagieren, wenn es soweit ist – voraussichtlich 2015.