Ergebnisse der Bundestagswahl in Wolfsburg CDU enttäuscht über Verlust des Direktmandats – FDP und AfD glücklich über Einzug in Bundestag
Wolfsburg. Freude bei Grünen, Linken, FDP und AfD, Katerstimmung hingegen bei CDU und SPD nach der Bundestagswahl. Die CDU hat gleich zwei Rückschläge zu verkraften: Sie musste nicht nur auf Bundesebene starke Einbußen hinnehmen, sondern verlor in Wolfsburg auch noch das Direktmandat von Günter Lach für den Bundestag – „das ist bitter“, sagt Kreisvorsitzende Angelika Jahns.
„Ich habe gehofft, dass wir es schaffen, leider hat es nicht geklappt.“ Einen Grund für den Erfolg von Falko Mohrs (SPD), der statt Lach nach Berlin geht, sieht Jahns in einer Äußerung des stellvertretenden Unionsfraktionschef im Bundestag, Michael Fuchs. Der hatte erst vor wenigen Wochen gefordert, Niedersachsen solle seine VW-Anteile abgeben. Diese Idee habe vielen VW-Mitarbeitern nicht gefallen, vermutet Jahns.
Bei der SPD mischt sich zur Freude über den Sieg von Falko Mohrs auch Wehmut über den Absturz der Sozialdemokraten auf Bundesebene. „Es ist nicht das Ergebnis, das wir uns gewünscht haben“, erklärt SPD-Unterbezirksvorsitzende Immacolata Glosemeyer. Das Wahlergebnis von 20,5 Prozent sei traurig. „Es ist der klare Auftrag, in die Opposition zu gehen“, so die Landtagsabgeordnete. Noch etwas habe die Wahl gezeigt: „Es kommt auf die Personen an, die unsere Themen transportieren“, sagt Glosemeyer. Das beste Beispiel dafür sei Falko Mohrs: Er hat mit 38,2 Prozent der Stimmen das Direktmandat gewonnen, die SPD bekam in Wolfsburg nur 29,9 Prozent.
Die FDP freut sich, wieder im Bundestag zu sein. „Die Umfragewerte waren schon gut. Dass wir die noch getoppt haben, ist großartig“, jubelt Marco Meiners, Fraktionschef im Rat der Stadt. Freude auch bei den Linken: Kandidatin Pia Zimmermann ist wieder im Bundestag und die Partei konnte in Wolfsburg, aber auch auf Bundesebene zulegen. „Das ist eine tolle Entwicklung für uns“, so Ratsherr Bastian Zimmermann.
Die Grünen kamen bundesweit auf 8,9 Prozent. „Wir sind zufrieden“, sagt Frank Richter, Fraktions-Vize im Rat der Stadt. Die Prognosen seien schlechter gewesen. Er würde sich freuen, wenn seine Partei in einer Jamaika-Koalition aus CDU/CSU und FDP mitarbeitet. Obwohl Richter weiß: „Bei einem Ergebnis von knapp 9 Prozent kann man in einer Koalition nicht sein komplettes Programm durchsetzen.“
Die AfD zieht zum ersten Mal in den Bundestag ein. „Ich freue mich darüber“, sagt Thomas Schlick, Chef der Wolfsburger Ratsfraktion. Jetzt werde endlich das gesagt, was gesagt werden müsse. In seiner Partei werde es deshalb aber nicht ruhiger werden, er rechne weiterhin mit Knatsch. „Wir sind eine junge Partei, da muss noch einiges zurecht geruckelt werden“, erklärt Schlick. Aber das gehöre zur Politik. „Politik ist kein großes Liebhaben.“