Erster Wolfsburger Bildungsbericht

Erster Wolfsburger Bildungsbericht

Wolfsburg. Der erste Wolfsburger Bildungsbericht liegt vor: 152 Seiten stark ist die Dokumentation von Prof. Dr. Hans Döbert und seinem Team aus Berlin. „Wolfsburg hat eine erstaunliche, gute Entwicklung genommen“, sagt der Experte nach Auswertung von Daten aus den Jahren 2006 bis 2010. Aber es gibt auch Herausforderungen (siehe Kasten).

Neuer Bildungsbericht liegt vor.

Für Oberbürgermeister Klaus Mohrs und Schuldezernentin Iris Bothe ist der Bericht nur ein erster Aufschlag. „Ich freue mich, wir sind auf dem richtigen Weg“, so Mohrs, „aber richtig interessant wird es im Verlauf der nächsten Jahre.“ Mohrs verspricht sich vom Ausbau der Krippen, Kitas und Ganztagsschulen weitere positive Auswirkungen. Man müsse dabei innerstädtische Differenzierungen genau beobachten. Alle drei Jahre soll es einen neuen Bildungsbericht geben, in etwa zehn Jahren könne man die Ergebnisse „besser einordnen und beurteilen“. Die jetzt vorgestellte Dokumentation kostete rund 20.000 Euro.

Iris Bothe will nach den Sommerferien der Analyse Taten folgen lassen: mit einem Bildungsgipfel. „Es geht darum, mit Schulen und Kitas in den Dialog zu treten“, sagt sie. Gemeinsam könne man Fragen gezielt angehen.Koordinator für Projekte, bei denen sich alle gegenseitig weiterhelfen, ist Guido Stolle (Bildungsbüro-Leiter). Er organisierte zum Beispiel schon ein „Schulleiter-Coaching“.
Den kompletten Bildungsbericht gibt es im Internet unter www.wolfsburg.de/schule.

Laut Prof. Hans Döbert können die Wolfsburger „stolz sein“ auf die Ergebnisse des Bildungsberichts. Er beschäftigte sich mit Kitas, Schulen und Berufsschulen. „Sensationell“, so Döbert, sei der Rückgang bei der Zahl der Schulabbrecher von 8,0 auf 3,5 Prozent.
  • Beim Ausbau der Betreuung für unter Dreijährige liegt Wolfsburg weit über dem Landesdurchschnitt, für Kinder ab vier Jahren gibt es eine flächendeckende Versorgung mit qualifiziertem Personal.
  • Immer mehr Zuwanderer besuchen das Gymnasium, dort hat sich die Zugangsquote insgesamt auf 42 Prozent aller Schüler gesteigert. „Allerdings gibt es Unterschiede in den Ortsratsbereichen – da wirkt der soziale Faktor“, so Döbert. Problembereiche: Stadtmitte, Mitte-West, Westhagen und Vorsfelde.
  • Überdurchschnittlich hoch ist die Quote von Sitzenbleibern. Speziell Jungen müssten gefördert werden.
  • Für 100 Bewerber gibt es nach der Schule im Schnitt nur 75 Ausbildungsplätze.
  • Die Zahl derjenigen, die ihre Ausbildung abbrechen, ist im Bereich Hotel und Gastronomie (jede vierte Stelle) sowie im Handel und im Baubereich relativ hoch.