Flüchtlinge: Stadt Wolfsburg schließt Zelte als Unterkunft nicht mehr aus
Wolfsburg. Die Flüchtlingsströme reißen nicht ab – und stellen Wolfsburg vor eine immer schwieriger werdende Situation. Asylbewerberunterkünfte sprießen derzeit wie Pilze aus dem Boden, Stadtrat Werner Borcherding gestand zum ersten Mal ein: „Angesichts des Zustroms ist es nicht mehr völlig ausgeschlossen, dass wir auf Zelte oder Turnhallen als Unterkünfte zurückgreifen müssen.“
Dem Sozialausschuss stellten Borcherding und Abteilungsleiter Jens Krause die aktuelle Situation vor: Am Dienstag sind die ersten Flüchtlinge in die umfunktionierten Jugendwerkstätten an der Dieselstraße gezogen, in den nächsten drei Wochen dürfte das Haus mit 100 Menschen voll belegt sein. Krause machte klar: „So wie es jetzt aussieht, wird das keine Übergangslösung sein, sondern eine Unterkunft für länger.“
Die Stadt Wolfsburg schöpft aktuell jede Möglichkeit aus, um Asylbewerber unterzubringen, auch in Hausmeisterwohnungen oder in leerstehenden Gebäuden wie der Kita in der Borsigstraße. Denn: Die Anzahl der Flüchtlinge steigt kontinuierlich. Nach aktuellen Plänen will die Stadt bis Ende des Jahres Platz für 1777 Flüchtlinge schaffen, „aber das wird nicht reichen“, prognostizierte Borcherding. Deshalb gab der Ausschuss grünes Licht für die Erweiterung der noch im Bau befindlichen Asyl-unterkunft an der Dieselstraße, die wohl noch im Oktober bezogen werden kann. Statt der bisher geplanten 245 Menschen werden hier am Ende 322 leben. Erweitert werden auch die Anlagen in der Fallersleber Hafenstraße (plus 95) und in der West
hagener Suhler Straße (plus 70).
Ob es genug Personal gibt, das all die Menschen betreuen und die Heime leiten kann, darüber sorgt sich Angelika Jahns (CDU). Borcherding versicherte, dass „flankierende Maßnahmen getroffen werden“.