Kripo-Chefin kommt nach Wolfsburg zurück
Imke Krysta übernimmt wieder die Leitung des Zentralen Kriminaldienstes.Archiv (2)

Kripo-Chefin kommt nach Wolfsburg zurück

Wolfsburg. Bewegung in der Wolfsburger Polizei-Affäre: Kripo-Chefin Imke Krysta kehrt auf ihren Posten in der Polizeiinspektion Wolfsburg zurück. Die Versetzung des früheren Leiters Hans-Ulrich Podehl bleibt allerdings bestehen. Er steht im Verdacht, Imke Krysta gestalkt zu haben; gegen ihn laufen ein Disziplinarverfahren und staatsanwaltschaftliche Vorprüfungen (hallo berichtete). Ob Podehl in Wolfsburg eine Zukunft hat, ist ungewiss. Sein Anwalt kritisiert die Rückkehr Krystas.
Letzte Woche habe es Gespräche zunächst zwischen Polizeipräsident Michael Pientka und Imke Krysta, danach zwischen dem amtierenden Wolfsburger Polizeichef Olaf Gösmann und Krysta gegeben, teilte die Polizeidirektion Braunschweig mit. Das Ergebnis: Im Einvernehmen mit dem Innenministerium werde die 35-Jährige am 21. September „wieder die Leitung des Zentralen Kriminaldienstes in Wolfsburg übernehmen“, bestätigte Dezernatsleiter Daniel Dahlke. Zuvor wurden die Mitarbeiter der Wolfsburger Inspektion informiert.
Dort scheinen die Meinungen geteilt. „Natürlich gibt es zwei Fraktionen“, bestätigte ein Beamter – wer für Krysta sei, sei automatisch gegen Podehl und umgekehrt. Gegen Podehl (60) wird wegen der Stalking-Vorwürfe – er soll Krysta unter anderem mit elektronischen Nachrichten bombardiert haben – ermittelt. Das Disziplinarverfahren ruht, weil die Staatsanwaltschaft den Vorgang zunächst auf mögliche strafrechtliche Relevanz prüft. Dies könne laut Sprecherin Julia Meyer noch zwei Wochen in Anspruch nehmen.
Podehls Anwalt Michael Hoppe bezog jetzt gegenüber der WAZ Stellung. Die ange-kündigte Rückkehr von Krysta zum jetzigen Zeitpunkt komme „eindeutig einer weiteren Vorverurteilung meines Mandanten gleich“. Er gehe davon aus, dass von Krystas Seite „keinerlei strafrechtlich relevanten Dinge vorgebracht werden können, weil es in dieser Beziehung nichts vorzubringen gibt.“
Auch die Wolfsburger Landtagsabgeordnete Angelika Jahns (CDU) kritisierte: „Die Entscheidung greift auf fatale Weise den staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen vor.“