Mehr Sozialwohnungen für Wolfsburg
Wolfsburg. Wo früher Wohnblöcke standen, liegt jetzt alles in Schutt in Asche: Zwischen Schlesierweg und Masurenweg entwickelt die Neuland das Projekt „Wohnen für alle“ – und schafft wie schon am Detmeroder Sportplatz ein großes Kontingent von Wohnungen zu erschwinglichen Mieten.
„Wohnen für alle“ heißt das Modellprojekt der Wohnungsbaugesellschaft Neuland. In Detmerode realisierte sie erstmalig diese kompakten Wohnhäuser, um dem hohen Bedarf an Sozialwohnungen in der Volkswagenstadt gerecht zu werden. Die Mieten liegen im Schnitt bei sieben Euro pro Quadratmeter – und Wohnungen gibt es nur mit Wohnberechtigungsschein.
Auch am Laagberg entstehen nach diesem Vorbild Wohnungen. Im Januar begann der Abriss der alten, verwohnten und aus wirtschaftlichen Gründen nicht mehr sanierbaren Blöcke. Mittlerweile sind von den Häusern nur noch Schuttberge über. Nun wartet die Neuland auf die Genehmigung des Bauantrags – und sollte demnächst dafür grünes Licht gegeben werden, könnte der Bau schon im Sommer starten. Der Zeitplan sieht nämlich vor, das Projekt Ende 2020 abzuschließen. 69 neue Wohnungen werden am Laagberg entstehen – barrierearm, modern, familien- und seniorengerecht, eben „Wohnen für alle“. Dass die Neuland die Wohnungen so günstig anbieten kann, liegt vor allem daran, dass die Gebäude exakt dieselben sind wie in Detmerode. „So sparen wir Planungskosten“, erklärt Neuland-Sprecherin Janina Thom. Außerdem werden die Häuser kompakt gebaut, so werden die Badezimmer als fertige Module angeliefert – das spart Zeit und Kosten. Weiterhin verzichtet die Neuland beim Bau auf Keller und Tiefgarage und schöpft alle Fördermittel aus. Da am Laagberg die Nachfrage nach kleinen Wohnungen hoch ist, entstehen fünf hochwärmegedämmte Häuser mit zwei bis Vier Zimmern von 43 bis 110 Quadratmetern. Insgesamt investiert die Neuland 13,6 Millionen Euro.
Wohnraum in Wolfsburg wird dringend benötigt – bis 2025 plant die Stadt 10.000 neue Wohnungen bereitstellen zu können. Die größten Baugebiet entstehen aktuell im Hellwinkel an der Reislinger Straße (Hellwinkel Terrassen), in Reislingen (Wiesengarten) sowie entlang der Nordsteimker Straße (Steimker Gärten). In der Entwicklung sind das Mega-Baugebiet Sonnenkamp zwischen Nordsteimke und Hehlingen sowie die Hellwinkel Terrassen 2; dafür wurde bereits die ehemaligen Kleingarten-Anlage abgerissen.
In fast allen Neubaugebieten gibt es einen Anteil von Sozialwohnungen. Denn diese fehlen in der Stadt. Das wurde jetzt auch wieder beim Landesverbandstag des Deutschen Mieterbunds vor wenigen Tagen in Wolfsburg sehr deutlich – an allen Ecken und Enden fehlt bezahlbarer Wohnraum: „Es wurde viel zu wenig gebaut, der Kessel brodelt“, so Lukas Siebenkotten, Bundesdirektor des Mieterbundes.